Facebook speichert alles, was du jemals hin- und hergeschickt hast. Chatverlauf aus dem Messenger inklusive. Lediglich, wenn sich die Person mittlerweile bei Facebook gelöscht hat, ist ihr Name nicht mehr sichtbar. Trotzdem: Chatverläufe mit Ex-Partnern zu lesen oder Partyfotos aus 2012 wiederzufinden, ist seltsam. Ein bisschen, als würde einem eine alte Kiste mit Kinderfotos in die Hände fallen. Nur, dass die hier eben das Erwachsenwerden zeigen. Beim Durchschauen des Foto-Ordners stelle ich also fest: Ich hab mich ganz schön verändert, in den letzten zehn Jahren.
Unter dem Reiter "Security" findest du eine ganze Reihe von Chroniken, die Angeben, wann du dich ein- und wieder ausgeloggt hast, welche IP-Adressen für Facebook benutzt wurden oder wann du welche Daten entfernt hast. Facebook schätzt aus den IP-Adressen übrigens auch, wo ungefähr du dich gerade befindest. Das ist manchmal hunderte Kilometer daneben, manchmal aber auch beängstigend genau.
Facebook verdient sein Geld vor allem damit, maßgeschneiderte Werbung zu zeigen. Und manchmal landen die Infos auch bei den Werbekunden. In meinem Fall bei unter anderem bei Spotify oder AirBnB. Das ergibt sogar noch Sinn, weil ich bei beiden Diensten mit dem Facebook-Konto angemeldet bin. Aber warum und woher Tchibo und Ebay Canada meine Daten haben, ist mir ein Rätsel.
Dass mein Datenpaket nicht extrem detailliert ist liegt auch daran, dass ich Facebook immer möglichst wenig Daten zur Verfügung gestellt habe. Ich habe der App nie Zugriff auf meine Kontakte gegeben und hatte auch Ortungsdienste deaktiviert. Insgesamt sammelt Facebook Daten zu mindestens 98 Punkten.
Dylan McKay aus Neuseeland hat wohl mit die schockierendsten Entdeckungen in seinem Datenpaket gemacht: Facebook hat seine Anrufhistorie mit der Mutter seines Partners, Telefonnummern aus den Kontakten (sogar die, die Dylan gar nicht mehr hatte) oder Datum und Dauer aller Anrufe von seinen Telefonen.