Text von Julica Jungehülsing
Das Northern Territory ist selbst für die meisten Australier exotisch: Weit, wild und einsam gilt es als das "wahre Outback", das "Never-Never-Land" der echten Kerle, Krokodile und Abenteuer. Mit 1,3 Millionen Quadratkilometern ist das nördliche Territorium fast so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen, eine Fläche, auf die sich die Einwohnerzahl von Karlsruhe (290.000) verteilt.
Knapp die Hälfte der Bewohner lebt in der Hauptstadt Darwin, das macht den Rest der Gegend um so einsamer und um so attraktiver für Entdeckungstouren durch Natur und Wildnis. Die Ausmaße von "Rotem Zentrum" und tropischem "Top End" sind Chance und Herausforderung zugleich.
GEO.de hilft mit fünf Reiseideen bei der Planung einer Tour in den Norden Australiens.
Larapinta - Wandern im Roten Zentrum
"Zu sonnig und zu groß" zum Wandern ist Australien nur auf den ersten Blick. Wer die richtige Zeit für den richtigen Ort wählt, kann durchaus zu Fuß auf Entdeckungsreise gehen. Die Natur lässt sich dabei sogar intensiver erleben als auf Tausenden von Kilometern im Auto. Zu den schönsten Fernwanderwegen gehört seit 2002 der Larapinta Trail im Roten Zentrum: eine 223 Kilometer lange Route durch den Nationalpark der MacDonnell Ranges bei Alice Springs. Der Weg führt über Bergkämme mit 360º-Weitblicken, in Schluchten, zu eisigen Wasserlöchern, durch Steppe und Eukalyptuswald. Zwischendurch quert die Route immer wieder den Larapinta (salzigen Fluss), wie der Finke River in der Sprache der örtlichen Ureinwohner heißt. Der Weg ist in zwölf Etappen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden unterteilt, die neun bis 30 Kilometer lang sind. Gut präparierte Wanderer gehen auf eigene Faust, andere buchen Gruppentouren, übernachtet wird im Zelt. Viele Sektionen eignen sich auch für Tagestrips, Veranstalter aus Alice Springs setzen und holen Wanderer nach Vereinbarung ab.