Mit dem Twisted Electrons microAcid8 bringt der französische Hersteller den kleinen Bruder der acid8 Desktop-Variante auf den Markt. Dazu gibt es den Twisted Electrons hapiNES, einen vierstimmigen Multitrack-Chiptune-Synthesizer, der von dem RP2A07-Chip aus der NES-Konsole inspiriert wurde.
Twisted Electrons microAcid8 und hapiNES: Mikro-Acid und Konsolen-SoundSuper Mario World, Zelda, Donkey Kong: Zur NES-Generation gehöre ich zweifellos dazu. Zwar wusste ich als kleines Mädchen noch wenig von elektronischer Musikproduktion, aber gefeiert habe ich den Sound meiner Konsole schon damals. Umso cooler, dass man sich ihn jetzt mit dem Twisted Electrons hapiNES ins Studio holen kann. Der Klang dieses kleinen Mini-Synthesizers ist inspiriert vom RP2A07-Prozessor, der in europäischen und australischen NES-Konsolen steckte. Auch die Begeisterung für Acid-Sound nimmt kein Ende und so freuen sich die Fans über jeden Retro-Synthesizer, der sich davon inspirieren lässt - wie auch der Twisted Electrons microAcid8. Zudem überzeugte dessen großer Bruder acid8 ja bereits schon durch seine Vielfältigkeit, weshalb er auf keinen Fall ausschließlich als 303-Klon gelten kann.
Bei hapiNES handelt es sich wie bei dem Twisted Electrons microAcid8 um einen 55 g leichten Synthesizer mit freier Platine. Nicht umsonst nennt Twisted Electrons-Gründer Alex Smith die beiden Geräte „Slim Synthesizer". Schon beim Auspacken entstehen Pocket Operator-Gefühle. Twisted Electrons hapiNES und microAcid8 lassen sich entweder über zwei AAA-Batterien oder über Micro-USB betreiben. An- und ausschalten kann man sie über einen kleinen Kippschalter an der Oberseite. Farblich ist der hapiNES in weiß-rot gehalten, der Twisted Electrons microAcid8 hingegen genau wie sein großes Pendant in schwarz-weiß. Besonders beim hapiNES verstärkt dieses Look & Feel also auch noch einmal den Retro-Eindruck.
Klangerzeugung des hapiNES NES-Chip und Acid8-BruderDer Twisted Electrons hapiNES ist ein 4-Kanal-Synthesizer mit einer Triangle-Waveform, zwei Rechteckschwingungsformen, deren Pulsbreite über ein Poti moduliert werden kann sowie einer Drum-Spur. Diese Arcade-Drums bestehen jedoch nicht aus Samples, sondern werden synthetisch erzeugt.
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Sequenzen werden bei beiden Synthesizern über einen Step-Sequencer generiert. Dazu gibt es eine Tastatur mit 12 Steps. Insgesamt stehen 5 Oktaven auf der Tastatur zur Verfügung. Dazu lassen sich 16 Patterns speichern.
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Zum Programmieren der Sequenzen wählt man mit der Shift-Taste die jeweilige gewünschte Spur aus. Programmiert wird das Ganze entweder in Step-Sequencer-Manier, man gibt also jeden Schritt hintereinander ein (es gibt auch Slide. und Rest-Tasten) oder über den Live-Modus. Auch Randomize ist möglich.
Grundsätzlich ist der Sound des hapiNES sogar satter, als ich es erwartet hatte.
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Vom Desktop-Acid8-Synthesizer hat die Miniversion die 8-Bit Wavetable-Engine der großen Version übernommen. Hier kann man zwischen den Oszillatoren mit Rechteck-, Dreieck- und Sägezahn-Waveform wählen.
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Zusätzlich stehen noch Effekte wie Dopplungen, Stutter, Slow Down oder Vibrato zur Verfügung. Über Decay kann man sich die Töne verlängern. Außerdem kann man zwischen 16 verschiedenen Arp-Typen wählen. Key Changes sind ebenfalls möglich.
hapiNES und microAcid8 Retro-Sound und Neuzeit-HandlingAufgrund der angesprochenen freiliegenden Platine sollte klar sein, dass ein vorsichtiger Umgang mit den Instrumenten Pflicht sein sollte. Nimmt man diesen Mini-Synthesizer mit zum Live-Gig, sollte man ihn lieber gut einpacken. Twisted Electrons-Gründer Alex Smith arbeitet jedoch bereits an einer Desktop-Version des hapiNES im Metall-Case. Die Bedienung der beiden Geräte funktioniert zu einem Großteil über Tastenkombinationen, die man allerdings schnell verinnerlicht hat. Dabei dient die Shift-Taste meist als Brücke, um zu weiteren Funktionen zu gelangen. Diese sind dann auch über der jeweiligen Taste gekennzeichnet. LED-Lichter sind zur Orientierung vorhanden.
Beide Synthesizer haben einen 3,5 mm Klinkenein- und Ausgang, sodass man sie mit anderen Instrumenten und natürlich untereinander verbinden und synchronisieren kann. So sind sie beispielsweise auch kompatibel mit den Teenage Engineering Pocket Operators. Die „Slim Synthesizer" können Sound und auch Clock-Signale senden und empfangen, was sie zu vielfältigen Instrumenten sowohl für Live-Gigs als auch im Studio macht. Für den Audioausgng benötigt ihr ein 3,5 mm Stereo-Splitter-Kabel oder Kopfhörer.
Über den micro-USB-Anschluss lässt sich sowohl hapiNES als auch microAcid8 als component- (MAC) oder dll-File (Windows) in die DAW integrieren. Die Editoren sind als kostenloser Download auf der Website verfügbar. Um die Twisted Electrons-Plugins zu nutzen, wählt man einfach das Gerät im Menü der jeweiligen DAW als Output aus und aktiviert das Plugin in einer MIDI-Spur.
In dieser Spur kann man dann auch Automationen in der DAW vornehmen.
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Außerdem lassen sich die kleinen Synthesizer in der DAW auch über USB-MIDI ansteuern - dazu wählt ihr einfach in eurer DAW die entsprechenden Einstellungen aus und es ist ein Tempo-Sync möglich.