Wem langweilig im Leben ist, spüre stets den letzten Monaten eines Sven Riebels nach. Denn vermutlich waren diverse Barstationen, neue Drinkkreationen sowie Eventformate dabei. Wie etwa "Aroma - The Tree Project", bei dem es, wie immer, um das gustatorische Reisen geht. Wer ein Renommee dieser Größe hat, kann es getrost in ein "Tiny Cup" füllen.
Zwar hat Herr Schumann hier ausnahmsweise einmal nicht die Hände im Spiel, der Herr Kramer dafür umso mehr. Einmal ganz abgesehen von dem schmucken Kreuzgewölbe mitsamt der jahrhundertealten Malereien, ist ein Besuch bei ihm Gold wert. Dies schimmert hier grün, denn aus seinen Händen stammt einer der besten Gin Basil Smashs - ohne Alkohol.
Die studierte Fotografin mit Kreuzberger Atelier bereichert das Team der preisgekrönten Meister des Wildsammelns nicht erst seit gestern, inzwischen sogar federführend. Mit synästhetischer Gabe schleift sie seit Jahren an Aroma und Ausdruck der Drinks im "Velvet" und bietet zudem Workshops zur gelungenen Cocktailfotografie für Gastronomen an.
Als erfolgreicher Betreiber der Düsseldorf-Derendorfer "Squarebar" hat er sein Können am Tresen bereits seit 2013 unter umfassenden Beweis gestellt. Seit Juli dieses Jahres schwenkt er den Shaker auch in Pempelfort, namentlich in der "Venerie Bar" des "Muze"-Hotels. Ästhetisch mag die neue Bar etwas gradliniger sein, aromatisch am Puls sind sie beide.
Als Neunjähriger fing er bereits an, Theater zu spielen, und das trifft sich ganz hervorragend: Denn der stets wohlgelaunte junge Mann mit den fröhlichen Hemden weiß, wie er sein Gegenüber bei Laune hält. Auf seiner Bühne des "Bonvivant Cocktail Bistros" legt er zuverlässig einen gekonnten Stunt aus Aufmerksamkeit am Gast und Aromatik im Glas hin.
Natürlich gehen Auszeichnungen dieser Natur immer an ein ganzes Team. Geklatscht werden darf dennoch einmal dezidiert für das Duo, namentlich Boris Gröner und Andreas Schöler, und die Dauer von sechs Jahren, in der die beiden die durstigen Lippen der Schwarzwälder Universitätsstadt benetzen. So lange diese Bar besteht, ist gewiss nicht alles zu spät.
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