Es wird Nacht in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die junge Syrerin Sofie Haddad blickt aus dem Fenster hinab auf die flackernden Lichter der Stadt. Ihre Augen wandern hin und her; als ob sie nach etwas sucht, das sie schon längst verloren hat. Sie beginnt zu singen: "Wir demonstrieren friedlich vor der Universität und rufen laut: Freiheit. Mit vereinten Stimmen fürchten wir uns nicht mehr vor dem Tod. Die Zeit der Sklaverei ist vorbei." Die Strophen sind aus einem Lied, das sie 2011 für die Revolution in Syrien geschrieben hat.
Sofie Haddad ist nicht ihr richtiger Name. Ihr Lächeln ist kein unbeschwertes Lächeln. Vor über einem Jahr floh sie aus Syrien in den Libanon. Dabei unterscheidet sich ihre Geschichte von den meisten der 1,1 Millionen syrischer Flüchtlinge im Land.