Julian Weber

Freier Journalist, Heidelberg

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Auf den Spuren von James Bond: Ausstellung entführt in Welt der Agenten

Geheimagenten, Detektive und Spione - sie arbeiten im Verborgenen. Gleichzeitig fesseln die Abenteuer von James Bond und Sherlock Holmes Millionen von Lesern und Kinobesuchern. Eine Ausstellung in Rheinland-Pfalz zeigt jetzt, wie Realität und Fiktion zusammenhängen.

Von Julian Weber, dpa

Speyer - Die stillgelegte U-Bahn-Station „Vauxhall Cross" ist wohl jedem James-Bond-Fan ein Begriff. Hier erhält der britische Geheimagent von seinem Quartiermeister Q die technischen Spielereien für seine Einsätze. Aber welche dieser technischen Spielereien sind Fiktion, welche Realität? Darüber informiert ab Sonntag, 11. Oktober, die Ausstellung „Detektive, Agenten & Spione" des Historischen Museums der Pfalz in Speyer.

Sobald die Besucher die Räume betreten, befinden sie sich in einer Nachbildung der fiktionalen U-Bahn-Station „Vauxhall Cross". Auf 1500 Quadratmetern werden hier sowohl Filmrequisiten als auch Hilfsmittel von echten Agenten zu sehen sein. Unter den mehr als 250 Ausstellungsstücken befindet sich auch die goldene Pistole aus dem James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt". Außerdem ist eine Verschlüsselungsmaschine vom Typ „Enigma M4" aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.

„Es gibt kaum jemanden, der in seiner Kindheit, seiner Jugend oder als Erwachsener nicht fasziniert wäre von Detektiven, Agenten und Spionen", sagte Alexander Schubert, Direktor des Museums. 14 Monate lang hat sich das Team des Historischen Museums der Pfalz auf die Ausstellung vorbereitet. „Dabei haben unter anderem auch ehemalige Geheimdienstmitarbeiter, Detektive und Spezialisten der Spurensuche geholfen", erklärt Almut Neef, Kuratorin der Ausstellung.

Für Kinder und Erwachsene

Die Ausstellung ist für Kinder und Familien konzipiert. Für die Nachwuchs-Agenten gibt es mehr als zwölf Mitmachstationen. Hier können sie Fingerabdrücke nehmen, Phantombilder erstellen und lernen, wie man sich richtig tarnt. „Die Ausstellung ist aber auch etwas für Krimi-Fans und jeden, der an Spionage und verdeckter Ermittlung seine Freude hat", sagt Schubert.

An einer Station lädt ein bunt eingerichtetes Wohnzimmer mit Sofa, Sessel und Bücherregal zum Verweilen ein. Wer sich aber auf das blaue Sofa fallen lässt, sieht sich selbst in den verschiedenen Perspektiven auf einem Monitor. Gefilmt wird das Geschehen von kabellosen Kameras, die nicht einmal einen halben Zentimeter groß sind. Die Aufgabe besteht darin, alle Kameras zu finden. Ihre Geschicklichkeit können die Kinder in einem Tunnel mit Laserstrahlen unter Beweis stellen.

Auch die Problematik von Spionage und Geheimdiensten im Zeitalter der Digitalisierung wird in der Ausstellung behandelt. Wer ein Smartphone nutzt, hinterlässt Spuren, egal ob er telefoniert, surft oder E-Mails schreibt. In der Ausstellung geben die Macher Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten.

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