Für
die Juden war die Spanische Inquisition eine Katastrophe: Königin Isabella von
Kastilien und Ferdinand II. von Aragon verfügten im Jahr 1492 die Ausweisung
aller Juden aus Spanien. Es folgte eine gigantische jüdische
Auswanderungswelle. Die Ausgewandeten nennt man seither die sephardischen, das
heißt, die spanischen Juden. Bleiben durfte nur, wer zum Christentum
konvertiert ist. Spanien versucht heute, dieses Unrecht wiedergutzumachen. Im
Jahr 2015 hat das Land ein temporäres Gesetz erlassen, dass den Nachfahren der
Verfolgten die Staatsbürgerschaft garantiert – eine Nachricht, die weltweit für
Aufsehen gesorgt hat. Und zwar nicht nur bei den jüdischen Nachkommen der
Verfolgten, sondern auch bei den Nachfahren der Konvertiten – den sogenannten
Conversos. Die entdecken in letzter Zeit immer häufiger ihre jüdischen Wurzeln.
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