Im November 2006 steht ein bärtiger Mann in einer braunen Lederjacke auf einem zentralen Platz von Donezk und sammelt Unterschriften. Er versucht, Menschen zu überzeugen, dass ihre Region, das ostukrainische Gebiet Donezk, eine souveräne Republik werden soll. Er und andere Aktivisten tragen Plakate wie „Nato tötet Slawen!" Es ist auch eine Demo gegen „Faschisten", die mit der Orangenen Revolution 2004 in Kiew an die Macht gekommen seien.
Es wehen russische Fahnen und Zarenbanner in Schwarz-Weiß-Gold. Auch schwarz-rot-blaue Fahnen mit einem Doppeladler sind zu sehen, die kaum jemand kennt. Der bärtige Mann, der diese Flaggen fertigen ließ, heißt Andrej Purgin. Er ist Mitgründer einer Organisation mit dem Namen „Republik von Donezk". In mehreren Tagen sammelte er 2000 Unterschriften. Aber eigentlich war alles nur eine Probe. Sein richtiger Auftritt folgt erst jetzt, acht Jahre später.
Am 14. Mai 2014 kommt Purgin in den Versammlungssaal im 11. Stock der besetzten Regionaladministration von Donezk. Er wird von Leibwächtern mit Tarnuniform und Kalaschnikows begleitet. Kameras von Journalisten aus aller Welt sind auf ihn gerichtet. Er erklärt, dass an diesem Tag das Parlament der „Volksrepublik Donezk" entstanden ist und einen Entwurf der Verfassung dieser Republik billigte.
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