Am Tag, als Sandra Starfinger nach St. Pauli zieht, gehen auf der Reeperbahn die Lichter aus. Die Kneipen, die sonst schon morgens ihre Türen für die Gäste öffnen, bleiben geschlossen, die Fenster werden mit Spanplatten zugenagelt. Es ist der 2. November 2020, in Hamburg und Deutschland beginnt der zweite Lockdown, es ist der nächste Versuch, der Pandemie durch Schließungen Herr zu werden. An diesem Tag stellt Sandra Starfinger ihre Umzugskartons in ihrem neuen Zuhause ab: eine 70-Quadratmeter-Wohnung im Pfarrhaus der St. Pauli Kirche, von hier aus kann man die Elbe sehen, Hafenkräne und Containerschiffe.
Julia Kopatzki
freie Reporterin, Hamburg
Reportage