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Leben mit Down-Syndrom: „Liebe zählt keine Chromosomen"

Der Kinderwagen ist voll bepackt. Bücher, Spielzeug, Essen, Trinken, Feuchttücher, für jede Situation sind Frederike und Joscha gewappnet. Die beiden wollen ihren vollen Namen nicht in der Öffentlichkeit lesen. Sie sind ein ganz normales Paar, Mitte zwanzig und im Studium an der Goethe-Universität. In vieler Hinsicht unterscheidet sich ihr Sohn Lion wenig von anderen Kindern, in einer jedoch schon. Denn Lion ist mit dem Down-Syndrom auf die Welt gekommen, das Chromosom 21 ist bei ihm dreimal vorhanden.

Anfang August dieses Jahres erstellten Frederike und Joscha ein Instagram-Profil unter dem Namen triplepower_lion, wo sie regelmäßig von ihren Erfahrungen als Familie berichten. Die Bilder und Videos zeigen einen fröhlichen kleinen Jungen, mal konzentriert beim Laufradfahren, mal beim Versuch, eigenständig aufzustehen. „Das Down-Syndrom ist nichts, wovor man Angst haben muss", sagt Frederike. Sie wollten mehr Raum für Aufklärung schaffen, von ihrem Alltag erzählen, um anderen die Scheu zu nehmen. In ihrer eigenen Schwangerschaft hätten sie sich eine zentrale Anlaufstelle gewünscht für ihre Fragen und Unsicherheiten. „Flyer helfen nicht weiter, wenn man sich fragt, wie sein Leben nach der Geburt wirklich aussehen wird." Gleichzeitig wollten sie einen Beitrag zu mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Down-Syndrom in der Gesellschaft leisten. Fehle diese, führe das zu mehr Unsicherheit, Vorurteilen und Ängsten. „Und mit Dingen, vor denen man Angst hat, kann man sich kaum vorstellen, sein eigenes Leben zu verbringen." (Mehr auf der Webseite)

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