Gerade zu Beginn einer Selbstständigkeit neigen viele dazu, sich total zu verausgaben. Sie wollen es unbedingt schaffen, ihr Business schnell zum Erfolg zu führen. Deshalb arbeiten sie täglich viele Stunden am Business - ohne ausreichende Erholungsphasen. Es werden wie am Fließband Beiträge geschrieben, Freebies kreiert, mehrere Social-Media-Kanäle bespielt, Kurse oder andere Produkte entwickelt. Vieles davon geschieht „auf Krampf", also nicht aus Intuition und Freude heraus, sondern weil jemand gesagt hat, dass man das eben so macht.
Ich kenne das von mir selbst nur zu gut, denn ich habe es bis vor Kurzem auch so gemacht - und das über 13 Jahre lang. Auch ich habe auf all die Empfehlungen gehört: überall ständig präsent zu sein, nach festem Plan möglichst häufig zu posten, Reichweite mit Freebies aufzubauen usw. Obwohl meine innere Stimme mir den Weg gezeigt und Zweifel angemeldet hat - ich habe nicht auf sie gehört. Denn genau wie du wollte ich es unbedingt schaffen.
Ich habe zwei Kinder und möchte gut für sie sorgen. Eine gute Mutter sein. Ich möchte nicht angestellt arbeiten, also muss die Selbstständigkeit funktionieren. Außerdem habe ich eine große Vision davon wie ich leben und wirken will - und dazu brauche ich finanzielle Freiheit. Und hier siehst du vielleicht selbst schon das große Problem: Ich verwende die Wörter „ich muss" und „ich brauche". Diese Worte klingen nicht nach Leichtigkeit und Freude, nicht nach Vertrauen und Fülle. Es sind Worte von Mangel und Angst.
Genau wie du habe ich Angst, das für mich nicht genug da ist. Dass ich mich mehr anstrengen muss, damit ich aus der Masse hervorsteche und „es schaffe". Angst, dass das Geld nicht reicht, wir die Miete nicht mehr zahlen können und ich meinen großen Traum niemals leben werde. Genau wie du habe ich auf all die Ratschläge gehört, wie man ein Business aufbauen muss um schnell finanziell frei zu werden. Aber diese Strategien sind nicht meine - und auch nicht deine! Diese Ratschläge kommen von Anderen und haben mit deiner eigenen Intuition, deinen Talente, deinem Leben meist nicht viel gemeinsam.
Die Antwort ist einfach und gleichzeitig für dich vielleicht schwer zu akzeptieren: Mach weniger. Filtere heraus, was wirklich wichtig für dich ist - sowohl in deiner Arbeit als auch in deinem Leben.
Jetzt kommt der wichtigste Schritt: Lass all die Dinge los, dir dir nicht gut tun und keine Freude bereiten. Du bespielst fünf verschiedene Social-Media-Kanäle, aber eigentlich macht dir nur Instagram Spaß? Dann konzentriere dich darauf.
Du verschickst wöchentlich Newsletter, aber hast keinerlei Freude dabei und wirkliche Interaktion findet auch nicht statt? Dann lass es!
Deine Buchhaltung raubt dir den letzten Nerv und macht die schon Wochen vorher schlechte Laune? Dann gib sie ab! Hol dir Angebote ein und such dir jemanden, der das für dich übernimmt.
Mach nur noch Dinge, die dir wirklich Freude bereiten.
Welche weiteren Aufgaben könntest du noch abgeben? Der Markt für virtuelle Assistentinnen boomt. Sie können vielfältige Büroaufgaben, sowie Marketing und vieles mehr für dich übernehmen.
Mein wichtigster Tipp: Schau nicht auf die anderen, sondern schau auf dich. Das hier ist dein Leben! Es ist deine Zeit. Möchtest du lieber mehr Zeit mit deinen Kindern, Freunden oder einem Hobby verbringen? Dann tu es! Es ist ganz allein deine Entscheidung, womit du deinen Tag füllst. Dein Business wird nicht den Bach runtergehen, weil du ein oder zwei Stunden weniger arbeitest und etwas für dich tust. Ganz im Gegenteil: Es wird vielleicht sogar besser laufen als vorher, weil du endlich auf deine Intuition hörst und mit Leichtigkeit und Freude an die Arbeit gehst.