Studiert hat Anika Maschinenbau an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Gleich danach ist die heute 33-Jährige bei Melitta eingestiegen. Zum einen, weil sie auch privat gerne Kaffee trinkt, zum anderen, weil sie mehr darüber erfahren wollte, was hinter einer guten Tasse Kaffee steckt. Wie funktioniert das mit dem Mahlgrad der Bohnen? Wie entsteht lecker gebrühter Kaffee? Und was braucht es für perfekten Milchschaum? „Kaffeemaschinen und -vollautomaten bieten sehr viele unterschiedliche Themenfelder: von der Konstruktion von Gehäuseteilen bis hin zur Entwicklung von Funktionsbaugruppen wie Milchsysteme oder Brüheinheiten mit den dazugehörigen Prozessen in der Maschine. Das macht die Arbeit unheimlich abwechslungsreich", sagt die Ingenieurin.
Einen typischen Arbeitstag gibt es demnach nicht. „An manchen Tagen sitze ich im Büro und konstruiere am Computer. An anderen verbringe ich die meiste Zeit in unserem Musterbau, um Prototypen zusammenzubauen oder Versuche durchzuführen." Dabei dauert es in der Regel Monate, bis eine neue Maschine serienreif ist. „Erst letzte Woche habe ich ein System getestet, an dem ich schon eine ganze Weile entwickelt habe. Nach diversen Anpassungen hatte ich dann endlich die neuen Bauteile in der Hand und beim Test hat alles reibungslos funktioniert. Ein echtes Erfolgserlebnis", erzählt Anika.
Ein besonderes Herzensprojekt war für sie auch die Entwicklung und Serieneinführung des Kaffeevollautomaten XT4 vor ein paar Jahren. Es war das erste größere Projekt, an dem Anika von Anfang bis Ende mitgearbeitet hat. Der krönende Abschluss war die Präsentation der Maschine auf einer Messe. Und natürlich die zufriedenen Gesichter der Menschen bei der Verkostung der ersten Tassen Kaffee.
Der Baustellen-ManagerAn den Kauf von Kaffeemaschinen für die Belegschaft ist in dem sechsstöckigen Bürogebäude in der Stuttgarter Innenstadt indes noch nicht zu denken. Noch ragt es hinter Bauzäunen in den Himmel und sieht nur von außen fast fertig aus. In den Innenräumen sind die Wände hingegen noch aus rohem Beton. Es fehlen die Zwischenwände, Bodenbeläge, Teeküchen und Toiletten. Die Gewerke zu koordinieren, damit zum Einzug der Mieter alles fertig ist, dafür ist Marius Schaffhauser zuständig. Seit April 2018 ist er Nachwuchsingenieur beim Bauunternehmen ZÜBLIN und absolviert auf der Baustelle eine seiner ersten beruflichen Stationen. Weil ihn Großbaustellen schon als Schüler faszinierten und er in Mathematik und Physik gute Noten hatte, stand sein Berufswunsch schon früh fest und Marius entschied sich nach dem Abitur für ein Bauingenieursstudium. Durch die ersten vier Semester mit Fächern wie Höhere Mathematik und Technische Mechanik kämpfte er sich erfolgreich durch. Dann wurde das Studium praktischer und er konnte sich inhaltlich spezialisieren. Dass Bauingenieure händeringend gesucht werden, bekam Marius bereits in der Uni zu spüren. Vor Ort warben Unternehmen um junge Talente. Er entschied sich für ZÜBLIN, arbeitete dort schon als Werkstudent und schrieb auch seine Masterarbeit am Stammsitz des Unternehmens in Stuttgart.
Arbeiten im Ausland nicht ausgeschlossen