Bereits letzten Sommer, als der Song „Fall Auf" rauskam, habe ich über Cros neues Album geschrieben und spekuliert. ⤵
„Fall auf": Was passiert da gerade mit Cro?
Einiges hat sich bewahrheitet, einiges kam dann doch anders. Das Album heißt nicht „Big Baang" und kam auch nicht im November 2020. Stattdessen kam nun am Freitag mit Cros neuem Album „trip" ein Doppelalbum. Die erste Seite trägt den Namen „SOLO", die zweite ebenfalls „trip".
Cro zeigt seine zwei Seiten auf „trip"Auf „SOLO" gibt es catchy Melodien wie „ALLES DOPE", raplastigere Songs wie „SYGL" mit Shindy und „BLESSED" mit Capital Bra oder Disco-Sound wie auf „SUPERWOMAN". Für jede der beiden Seiten hat Cro auch einen eigenen Look. Für „SOLO" trägt er einen weißen Helm, der an die Helme von Daft Punk erinnert - eine Hommage, da man ihren musikalischen Einfluss auch deutlich raushören kann.
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„trip" ist dagegen inspiriert von Psychedelic Rock, Woodstock und allgemein vielen verspielten Gitarrensounds. Thematisch dreht sie sich um deutlich persönlichere Themen und an einigen Stellen wirkt sie fast schon spirituell.
Die trippy Seite ist die humble, naturverbundene Hippie-Seite
Cro und Shindy mit "SYGL": Passt das zusammen?
Mit „endless summer" hat Cro sogar eine Art trojanisches Pferd auf dem Album. Ein gut gelaunter Ohrwurm, der nach Spaß klingt, ist bei genauerem Hinhören eigentlich eine Kritik, die auf den Klimawandel aufmerksam machen soll.
Ich wollte auf die Umwelt und den Klimawandel aufmerksam machen, ohne dass es auffällt
„trip" ist das ultimative Cro-AlbumSo ein Doppelalbum ist natürlich ein wahnsinnig ambitioniertes Projekt. Gerade in Zeiten von Streaming-Playlists und Unmengen an neuen Releases jeden Freitag, braucht es Mut, so ein durchdachtes, großes Konzept auf die Beine zu stellen.
Für Cro ist es aber genau das Richtige. Ich finde, „trip" ist das bisher vollkommenste und kompletteste Cro-Album. Ein so vielseitig kreativer Kopf wie er braucht diesen Platz, um sich wirklich entfalten zu können. Auf seinen bisherigen Alben hat er sich daher stets zurückgenommen. Mal weniger experimentell, wie auf „Raop" und „Melodie" oder komplett auf die catchy Gute-Laune-Songs verzichtet, wie auf „tru.". Cro kann aber beides, das wusste man immer. Auf „trip" hat er es zum ersten Mal geschafft, all seine Facetten und Soundwelten zusammenzuführen, ohne dass irgendein Cro-Fan irgendeine Seite von ihm vermissen könnte.
Das komplette Interview mit Cro gibt heute Abend um 22 Uhr bei Sandy in der DASDING-Sprechstunde.⤵