Jonas Wagner

Journalist, Frankfurt am Main

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Bezahlung in Gefängnissen: Arbeit hinter Gittern

Eigentlich mag Klaus W. seinen Job. Er arbeitet als Kabelzerleger, das heißt, er trennt die Stahlkerne aussortierter Stromleitungen von den Ummantelungen, damit diese recycelt werden können. Dagegen spricht so weit nichts, findet W., außer der Bezahlung: Rund fünf Euro bekommt er pro Stunde, Zulagen eingerechnet. Denn W. arbeitet, wo er auch wohnt: in der Justizvollzugsanstalt Werl in Nordrhein-Westfalen. Dort sitzt er seit 2012 wegen einer Sexualstraftat ein. Seit 2016 kämpft er für eine bessere Bezahlung.

An einem Dienstag im Juli betritt Klaus W. einen Besuchsraum der JVA Werl bei Dortmund. Drei Stühle, ein Tisch, kahle Wände. Durch das geöffnete, vergitterte Fenster dringt Lärm. Eine Glasscheibe teilt die Tischplatte in zwei Hälften. Klaus W., 64, ergrautes Haar, grau-grüne Sträflingskleidung, grüßt mit kräftigem Händedruck.

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