Jonas Gerding

freier Journalist, Kinshasa

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Artikel

Der digitale Euro: Ende des Bargelds?

Den meisten Medien war es kaum mehr als eine Randnotiz wert: Ende Mai einigte sich die Europäische Zentralbank (EZB) auf wichtige Eckpunkte ihres Konzepts für einen „Digital Euro". Zwar wird es nach Schätzungen von Notenbankchefin Christine Lagarde noch mindestens vier Jahre dauern, bis die EU ihre eigene Digitalwährung einführt. Doch schon jetzt schlägt die Union mit ihren Plänen ein neues Kapitel der Geldpolitik auf - dessen Folgen wir alle im Alltag spüren werden. Seit Jahren zeichnet sich in vielen Ländern der Eurozone ab, dass die Nutzung von Bargeld deutlich nachlässt - zugunsten von digitalen Bezahlweisen. Die Corona-Pandemie beschleunigte das Tempo dieses Wandels noch einmal deutlich: Immer mehr Menschen lassen sich mittlerweile auf digitale Finanzdienste ein. Sie bestellen online, zahlen mit PayPal, Klarna und den Online-Services ihrer Banken. Und auch in Geschäften kramen immer weniger Kunden Scheine und Münzen hervor, sondern zücken ihre Chipkarte oder das Smartphone. Und da obendrein der Bitcoin und andere dezentral, jenseits von staatlicher Kontrolle organisierte Kryptowährungen in den vergangenen Wochen gewaltige Kursschwankungen verzeichneten, wächst nicht nur in Brüssel das Interesse an einer stabilen digitalen Zahlungsoption.


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