Johannes Streeck

Journalism & Multimedia, New Mexico

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Katastrophenschutz: Wie die NASA und ESA Asteroiden aus der Bahn schubsen wollen

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15. Februar 2013, kurz vor halb zehn in Tscheljabinsk, einer Millionenstadt nahe dem russischen Uralgebirge: Die Wintersonne ist noch nicht vollständig aufgegangen, als ein gleißendes Licht die Stadt erhellt. Plötzlich zerteilt ein Kondensstreifen den gerade noch wolkenlosen Himmel. Mit diesem Spektakel geht eine Druckwelle einher, die die Region mit der Wucht von über 400 Kilotonnen TNT erreicht. Sie beschädigt 7000 Gebäude und lässt Tausende von Fenstern zersplittern, mehr als 1200 Menschen werden verletzt.

Für die Zerstörung in Tscheljabinsk war weder eine feindliche Armee noch eine Industriekatastrophe verantwortlich, sondern ein Meteorit von rund 17 Meter Durchmesser. Der Gesteinsbrocken hatte sich infolge einer Kollision von einem weitaus größeren Asteroiden mit der Bezeichnung 2014 UR116 gelöst, um dann beim unsanften Eintauchen in die Atmosphäre über Russland in unzählige Teile zu zerplatzen. Die kleinsten Fragmente regneten als kosmischer Feinstaub auf die Erde herab; das größte Stück wog 570 Kilogramm und schlug etwa 80 Kilometer südwestlich von Tscheljabinsk im Tschebarkulsee ein.

Der Meteorit von Tscheljabinsk war weder das größte noch das destruktivste Objekt, das bis dato die Erde erreicht hat. Vor 66 Millionen Jahren schlug in der heutigen Karibik ein Asteroid von etwa 15 Kilometer Durchmessern ein. Dabei entlud sich eine Energie, die in etwa mit der Sprengkraft von 10 Billionen Tonnen TNT zu vergleichen ist. Es folgte das größte Artensterben der Weltgeschichte, drei Viertel der damals existierenden Lebewesen überlebten die Folgen dieser galaktischen Begegnung nicht. Das soll künftig nicht mehr vorkommen.

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