Johannes Streeck

Journalism & Multimedia, New Mexico

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Kampfzone Orbit

Für viele Beobachter hat Russlands Aggression gegen die Ukraine den Beginn einer neuen Eiszeit zwischen Ost und West eingeläutet. Auf einem anderen Schlachtfeld allerdings ist der Kalte Krieg schon längst im Gange: nicht zu Lande oder auf hoher See, sondern im Orbit. Ohne großes Aufsehen bauen dort vor allem die Supermächte USA und Russland schon seit Jahren ihre militärischen Fähigkeiten aus. Beide unterhalten mittlerweile sogar spezielle Streitkräfte für Aktionen im Weltraum.

Die militärischen Mittel für einen Krieg der Satelliten sind längst vorhanden, die Etats schwellen an. Allein im Jahr 2021 ist die amerikanische Space Force um über 30 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar gewachsen. Dieser erst 2019 gegründete Streitkräfteteil hat vielerlei Aufgaben: Er soll nicht nur ein System verlässlicher Kommunikations- und Beobachtungssatelliten für Krisensituationen aufbauen, sondern auch Waffen bereitstellen, die gegnerische Satellitentechnik bekämpfen. Der militärische Oberbefehlshaber der neuen Streitkräfte, John Raymond, hat kürzlich das All zur „Domäne des Krieges" erklärt. Der russische Gegenpart steht den USA weder in militärischen Kapazitäten noch in scharfer Rhetorik nach. Doch was steht hinter dem orbitalen Säbelrasseln - und wie bekämpft man Satelliten?

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