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Tag der Deutschen Einheit: "Die Gestaltung der Einheit ist kein abgeschlossener Prozess"

Angela Merkel hat zum Tag der Deutschen Einheit zum Einsatz für die Demokratie aufgerufen. In ihrer Ansprache ging sie auch auf ihre ostdeutsche Herkunft ein.


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Tag der Deutschen Einheit an die Bedeutung der Demokratie erinnert. "Für mich persönlich sind das Ende der Diktatur und die Einheit immer noch etwas Besonderes", sagte Merkel beim Festakt in Halle an der Saale. Sie erinnerte daran, dass diese immer wieder gefährdet sei, was sich etwa bei den Anschlägen in Halle, Hanau oder auch dem Mord an einem Tankstellenmitarbeiter in Idar-Oberstein gezeigt habe. "Diese Angriffe müssen von allen zurückgewiesen werden, denn allzu schnell münden sie in Gewalt."

"Demokratie ist nicht einfach da. Sondern wir müssen immer wieder für sie miteinander arbeiten, jeden Tag", sagte die CDU-Politikerin. Manchmal, so fürchte sie, werde mit den demokratischen Errungenschaften etwas zu leichtfertig umgegangen.

In dieser Zeit seien zusehends Angriffe auf so hohe Güter wie die Pressefreiheit zu sehen. Zu erleben sei eine Öffentlichkeit, in der mit Lügen und Desinformation Ressentiments und Hass geschürt würden. "Da wird die Demokratie angegriffen", sagte Merkel. Daher stehe nicht weniger als der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Prüfstand.

"Die Freiheitsrechte einzuschränken, ist mir außerordentlich schwergefallen"

In ihrer sehr persönlichen Ansprache ging Merkel auch auf ihre eigenen Erfahrungen als Ostdeutsche ein. Diese seien für sie kein Ballast. Für sie ist die deutsche Einheit "kein abgeschlossener Prozess", vielmehr sei "Respekt vor den jeweiligen Biografien und Erfahrungen und auch vor der Demokratie" nötig.


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