„Noch ist Polen nicht verloren“ – so heißt es in der polnischen Hymne. Doch wie denken unsere östlichen Nachbarn wirklich? Ist das Land wirklich so rechts und katholisch wie alle denken? Unser Autor macht sein Erasmus-Semester in Poznań und begibt sich auf Spurensuche.
Viele
denken bei Polen immer noch an das rückständige Land im Osten, geprägt
von einer sozialistischen Planwirtschaft mit Warenmangel. Mancherorts
dominieren noch sozialistische Häuserblöcke und schwefliger
Braunkohle-Geruch. Doch spätestens in einem der chaotisch
zusammengewürfelten Biedronka-Supermärkte,
in denen man immer anstehen muss, wird dieses Bild zerstört. Hier
schaut mich die Kassiererin genervt an, während sie mir ein Bündel,
kleiner, zerfetzter, 20 Jahre alter Geldscheine als Wechselgeld in die
Hand geben muss.
In Polen wird gefühlt alles mit Karte bezahlt. Von den vier Zloty (90 Cent) für das Bier in der Kneipe (wo es in Deutschland ohne Bargeld schwierig wird), bis zu den Schmalzkringeln, die eine alte Frau in der Altstadt von Toruń verkauft. Auch Online-Bezahldienste sind allgegenwärtig.
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