Jeroen Breforth

Fachjournalist · Publizist, Hannover

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Groß-Razzia am Morgen - Kampf gegen die Organisierte Kriminalität

Zöllner beim prüfen der Auslagen eines Shisha-Marktes

JBM - Eine groß angelegte Razzia - im Kampf gegen den Schmuggel und illegalen Vertrieb von gepanschtem Wasserpfeifen-Tabak - sorgte in zahlreichen Städten für Aufsehen.


5. November - frühmorgens durchsuchten mehr als 100 Beamte des Zolls gleichzeitig 20 Shisha-Bars, Shisha-Shops, Privatwohnungen und andere Objekte im Ruhrgebiet, Rheinland-Pfalz, Hamburg sowie in Hessen und Bayern.


Seit mehr als einem Jahr bereits führt das Zollfahndungsamt Essen Ermittlungen gegen - im Visier der Staatsanwaltschaft Köln stehenden - bundesweit und international agierenden Täter-Gruppierungen.


Sie stehen unter anderem in Verdacht, gewerbs- und bandenmäßig Wasserpfeifen-Tabak einzuschmuggeln sowie in illegaler Form zu verkaufen.


Zurückzuführen sind diese Durchsuchungen auf Ermittlungen eines deutsch-österreichischen Joint Investigation Teams, das in Österreich im September 2015 eine Sicherstellung von mehr als zehn Tonnen Wasserpfeifen-Tabak ermöglichte.


Inwieweit der sichergestellte Wasserpfeifen-Tabak unversteuert oder aufgrund seiner Feuchtigkeit zum freien Verkauf zulässig ist, sollen jetzt weitere Untersuchungen zeigen.


Hintergrund.

100 Zigaretten auf einen Schlag.

Das Rauchen von Wasserpfeifen-Tabak ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, wenn es sich dabei um Tabak handelt, der einen maximalen Feuchtigkeitsgehalt von fünf Prozent aufweist.


Legaler Wasserpfeifen-Tabak wird aber in Shisha-Bars und Shisha-Shops sehr oft mit hohen Mengen an Glycerin und ähnlichen Substanzen gestreckt und - damit illegal - zum Konsum weiterverkauft.


Nicht selten beträgt der Feuchtigkeitsgehalt dann 40 Prozent und mehr. Ähnlich ist es mit Kokain, dass nach zahlreichem Strecken nur noch einen Reinheitsgehalt von bis zu fünf Prozent aufweist.


Laut Weltgesundheitsorganisation wird an einer Shisha im Schnitt 20 bis 80 Minuten geraucht. Während dessen wird der Qualm von vergleichbar rund 100 Zigaretten inhaliert.


Der Shisha-Konsum wird von Wissenschaftlern, insbesondere bei hohem Feuchtigkeitsgehalt, in Verbindung mit Krankheiten wie chronischer Bronchitis und zahlreichen Krebserkrankungen gebracht. Ferner soll der Konsum ungünstigen Einfluss auf Schwangerschaften haben.


Tabak versus ekeliger Schlamm.

Einen guten Wasserpfeifen-Tabak erkennt man sofort an seiner Konsistenz: wie ein ganz normaler Pfeifen-Tabak.


Gepanschter Wasserpfeifen-Tabak hingegen sieht schon beim Anblick ekelig aus, da die Masse vorwiegend aus Melasse - also Glycein - besteht.


Von diesem sollte man - wegen gesundheitlicher Spätfolgen - die Finger weg lassen.

Die Nachfrage regelt das Angebot.

Konsumenten von Wasserpfeifen-Tabak scheinen das eigentlich Problem zu sein, denn sie regeln das Angebot auf dem immer größer und ausufernd werdenden Markt.

Gäbe es keine, oder geringere Nachfrage nach derartigen Tabaken, würde das Angebot in seiner Menge sich auch drastisch reduzieren.


Doch dieser Markt wird auch gesteuert von Konsumenten aus den Regionen arabischer Kulturen - hiervon leben zwischenzeitlich Millionen in Deutschland.

Für sie hat Shisha-Rauchen Tradition - im ´Abendland´ Europas gilt sie hingegen fremdländisch.


Ein Kampf gegen Goliath.

Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm schlägt und Verbraucherschutz-Organisationen eine Warnung nach der anderen verkündet, führt der Zoll bundesweit einen - schier aussichtslosen - Kampf gegen die ´Organisierte Kriminalität."


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