Journalisten haben sich daran gewöhnt, überwiegend schlechte Nachrichten zu senden, zu notieren oder ins Netz zu stellen. Doch mittlerweile wird in vielen Redaktionen ein neuer Trend diskutiert: Journalismus, der Lösungen anbietet.
Der journalistische Ansatz, die Berichterstattung über Kriege, Krisen,
Katastrophen nicht mit der reinen Darstellung enden zu lassen, kommt aus Skandinavien und macht schon länger
unter dem Schlagwort "constructive journalism"
die Runde. Dieser will die Welt keinesfalls in pastellbunten Farben
abbilden, sondern Probleme zwar schildern, danna aber immer auch
konstruktiv und lösungsorientiert diskutieren. Hintergrund sind
medienpsychologische Erkenntnisse, die zeigen, dass einseitig negative
Berichterstattung bei Zuschauern, Zuhörern und Lesern ein negatives
Welt- und Menschenbild hinterlässt und sie "lähmt" anstatt
gesellschaftliches Engagement zu fördern.
Der Trend, der u.a. längst in etlichen dänischen Redaktionen gepflegt wird, kommt nun langsam
Deutschland. Das Start-Up perspective-daily.de sammelt ab Januar Geld bei
Unterstützern, um mit seinem Portal in den Regelbetrieb gehen zu können. Aber
kann man mit "constructive journalism" längerfristig Geld verdienen? Und an welchem Punkt wird Journalismus zu Aktivismus?
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