"Music" verwandelt den Mythos, dessen Formeln und Deutungsschablonen für
die Tragödien der Welt in Fragezeichen. Das Analytische des
Ödipus-Dramas wird in Schanelecs Film keine Enthüllungen und Ursprünge
finden. Stattdessen: das Potential des körperlichen, lautlichen,
medialen Ausdrucks, kulminierend in Gesang, Bewegung, einer Prozession
als Satyrspiel. Ein Überlisten des Feststehenden, Intuition, eine
filmgewordene Paradoxie. „Warum Augen haben, wenn nicht zum Sehen?“,
singt Jon irgendwann und hat die Lider dabei geschlossen.
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