Jan Klauth

Journalist, Die WELT, Berlin

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Artikel

Zu Besuch im Trauercafé: Wie man lernt, mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen

Umgang mit Trauer: Plötzlich stirbt Jacqueline Leiferts Ehemann. Halt gibt ihr der Glaube.

Jacqueline Leifert engagiert sich in ihrer Gemeinde für Hinterbliebene. Dann passiert das Unfassbare: Ihr Mann stirbt - plötzlich und ohne Warnung. Doch sie hat es geschafft, positiv in die Zukunft zu blicken.

Jacqueline Leifert hat ihr Lachen wiedergefunden. Ungefähr ein Jahr hat sie dafür gebraucht. Heute, mehr als zwölf Monate, nachdem ihr Mann Frank unerwartet starb, kann die Dreiundvierzigjährige wieder in die Zukunft blicken. Sie freut sich auf das, was noch vor ihr liegt. Leifert, so sagt sie es selbst, läuft mit einem Lächeln durchs Leben. Und trotzdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht um ihren Mann weint. Kein Tag mehr ohne die Trauer.

Ein kalter Samstagvormittag im Dezember, die Justizfachwirtin sitzt an einem runden Tisch in der evangelischen Nordost-Gemeinde im Stadtteil Bornheim. Der Raum ist in sanftes Licht getaucht, an der Wand hängt ein Gemälde eines Leuchtturms, auf einem anderen Bild ist eine Jesusstatue mit ausgebreiteten Armen zu sehen. Mit Jacqueline Leifert am Tisch sitzen drei weitere Frauen: Gäste des Trauercafés, sie alle haben einen Menschen verloren, der ihnen nahestand.

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