Unser Klima ist nicht konstant. Die Geschichte der Menschheit ist eng mit Änderungen im Klima verwoben. Schriftliche Überlieferungen solcher Schwankungen sind allerdings nur sehr spärlich und auf die natürlich auf die historische Vergangenheit beschränkt. Will man weiter zurück in die Erdgeschichte schauen, so muss man lernen, die Botschaften von Sediment- und anderen Umweltarchiven zu verstehen.
Helge Arz, Leiter der Sektion Marine Geologie am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und sein Kollege Jerome Kaiser erklären im Gespräch mit Jan Kerckhoff, mit welchen Werkzeugen die Geologen heutzutage die Umwelt- und Klimageschichte der Ostsee rekonstruieren.
Podcast statt OstseetagIm Frühjahr 2020 zeichnete sich ab, dass der für den Sommer geplante Ostseetag im Rostocker Stadthafen Corona-bedingt nicht stattfinden kann. Der Ostseetag findet seit 2014 alle zwei Jahre statt, um Menschen in Rostock und Umgebung sowie Schüler aus ganz MV mit Ostsee-Experten ins Gespräch zu bringen und ihnen aktuelle Forschungsthemen zum „Meer vor unserer Haustür" vorzustellen.
Die Gastgeber - das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, das Deutschen Meeresmuseum Stralsund und das Thünen-Institut für Ostseefischerei - ein geballtes Knowhow in fast allen Belangen der Ostsee wie nirgenwo sonst in Deutschland - wollten das Ereignis aber nicht einfach ausfallen lassen und suchten einen neuen Weg der Kommunikation. Der entscheidende Anstoß für das Format „Podcast" kam allerdings von seiten der Ostsee Zeitung, die den Ostseetag seit dem ersten Mal als Medienpartner begleitet: Chefredakteur Andreas Ebel brachte das praktische - weil dauerhaft online abrufbare - Audio-Format bei einer Beratung über Alternativen zu einer Live-Veranstaltung im Stadthafen erstmals ins Gespräch.
Im Lauf des Jahres 2020 sind sieben Podcastfolgen sowie ein kurzes Bonusstück entstanden. Mitgewirkt haben insgesamt acht Experten aller vier Institutionen, die sonst den Ostseetag veranstalten. Die Interviewten wurden so ausgewählt, dass zum einen ein möglichst vielfältiger und interessanter Themenbogen gespannt werden kann; zum anderen sollen aber auch für die Ostseeregion besonders wichtige Aspekte des Klimawandels beleuchtet werden.
Der Moderator Jan Kerckhoff arbeitet als Wissenschaftsjournalist für den Bayerischen Rundfunk. Dort ist er sowohl in der Produkltion von TV-Dokumentationen zu Hause als auch im Hörfunk- und Online-Bereich. Die Ostseetag-Gastgeber kannten ihn schon im Vorfeld, da er bereits mehrfach über Ostsee-Forschung für den BR und andere Sender der ARD berichtet hat. Dass er sich vom „anderen Ende der Republik" aus so sehr für unser Hausmeer interessiert, ist übrigens seiner eigenen Initiative zu verdanken: 2017 bewarb er sich für die Teilnahme an einem Journalisten-Workshop zu Ostseethemen und ist seitdem immer wiedergekommen, um mit seiner Ostsee-Berichterstattung am Ball zu bleiben.