Cyber-Kriminelle greifen gern Mittelständler an. Deren Schwachstelle: Der Mensch.
Intelligente Verbrecher sind gefährlicher als dumme. Das gilt für menschliche wie künstliche Intelligenz, die in den falschen Händen zur gefährlichen Waffe werden kann. Im März erlebte das der Chef eines britischen Energieunternehmens, als ihn der CEO seines deutschen Mutterunternehmens anrief. 220.000 Euro sollte er auf das Konto eines ungarischen Zulieferers überweisen. Er folgte den Anweisungen. Warum auch nicht? Er hatte keinen Grund, daran zu zweifeln, mit seinem Chef gesprochen zu haben. Die Stimme am Telefon war ihm bekannt, der Anrufer sprach mit dem ihm bekannten leichten deutschen Akzent, Tonfall und Sprachmelodie passten. Doch wie sich herausstellte, war der Brite auf eine Art Hightech-Telefonstreich mit teuren Folgen hereingefallen. Nicht der deutsche CEO hatte die Anweisung zur Überweisung gegeben. Die Stimme war ein sogenannter Deep Fake: täuschend echt, aber von Kriminellen mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt. Das Geld war weg. Beim zweiten Versuch allerdings wurde der Manager misstrauisch und schlug Alarm.
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