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Serie "Tote Mädchen lügen nicht": Suizid-Szene entfernt

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Die Netflix-Serie Tote Mädchen lügen nicht behandelt ein sensibles Thema. Kritiker bemängeln, dass Nachahmer motiviert würden.

(Foto: Netflix)

Von Jacqueline Dinser

Netflix hat die umstrittene Serie Tote Mädchen lügen nicht nachträglich verändert. Bereits nach Veröffentlichung der ersten Staffel im März 2017 hatte der Streamingdienst Kritik kassiert für die Eigenproduktion, in der sich eine Schülerin das Leben nimmt und ihren Mitschülern Audiokassetten hinterlässt, in denen sie von Mobbing und sexueller Gewalt erzählt.

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention und die Bundespsychotherapeutenkammer sprachen Warnungen aus, der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte forderte ein Verbot. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung hat Netflix nun verkündet, dass sie mit Blick auf die im Sommer erscheinende dritte Staffel, und auf Rat von medizinischen Experten mit dem Autor und den Produzenten beschlossen haben, die dreiminütige Szene, die zeigt, wie sich die Protagonistin das Leben nimmt, zu entfernen.

Anmerkung der Redaktion

In der neuen Version sieht man nun, wie Hannah Baker, gespielt von Katherine Langford, in den Spiegel starrt. Und anschließend die Reaktion der Eltern auf den Selbstmord der Tochter.

Zwar gibt es keine Zahlen für Deutschland, dennoch zeigen Studien, wie die des Wiener Suizidforschers Thomas Niederkrotenthaler einen deutlichen Anstieg der Teenagersuizide in den USA nach Veröffentlichung von 13 Reasons Why, so der Originaltitel. Serienautor Brian Yorkey teilte mit, dass seine "hässliche und schmerzhafte Darstellung" dafür sorgen sollte, dass sich niemand jemals wünschen würde, die Tat nachzuahmen. Durch die Debatten habe er seine Meinung jedoch geändert.

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