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Förderstopp für kleine Wasserwerke: Firmenchef stinksauer auf Habeck

Firmenchef Florian Kohler ist stinksauer auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne)

Bislang bekamen auch kleine Wasserkraftwerke in Deutschland Umweltzuschüsse. Damit ist jetzt Schluss! Strom aus kleinen Wasserwerken will die Bundesregierung nicht mehr fördern. Betreiber sind entsetzt. Florian Kohler ist ein solcher Betreiber. Nach eigenen Angaben ist seine Papierfabrik weltweit die einzige, die über 50 Prozent ihres Energiebedarfs mit Wasserkraft deckt. Dort haben sie das umweltfreundliche Hanfpapier erfunden und auch den deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten.

Bisher bekam Kohler noch Geld für den durch die Wasserkraft erzeugten Strom, den er einspeist. Dieses Geld erhielt er durch die EEG-Einspeisungsvergütung, welche jetzt entfallen soll. Das sieht jedenfalls das unter Federführung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) zusammengeschnürte „Osterpaket" vor, das am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden soll.

Florian Kohler beklagt bei BILD: „Deutschland steuert auf einen akuten Energienotstand zu, doch statt vor allem die klimafreundlichen Energieträger stärker zu fördern, macht Robert Habeck genau das Gegenteil".

Kohler produziert nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Kilowattstunden emissionsfreien Strom im Jahr. Alle kleinen Wasserkraftwerke zusammen erzeugen in Deutschland drei Terawattstunden im Jahr, wie er BILD mitteilt. „Das entspricht einer Leistung von vielen Windrädern oder unzähligen Solarflächen auf Nahrungsäckern".

Im Osterpaket will Habeck deutlich mehr auf Windkraft setzen. Das stößt bei Kohler auf Unverständnis, vor allem in Bezug auf die Natur. Habecks Vorwurf, Wasserkraftwerke würden Fische töten, weist der Firmenchef entschieden zurück: „Bei uns gab es noch nie einen einzigen toten Fisch, das kann ich unter Eid aussagen! Stattdessen gehen bei Windrädern Millionen Insekten und viele Vögel drauf."

Er fordert: „Statt einen sauberen Energieträger auszubooten, sollte er (Habeck) die Wasserkraft weiter fördern". Außerdem hätte von der Ächtung der Wasserkraft niemand etwas, denn sie wäre billiger, umweltfreundlicher und beständiger als jede andere Energie.

Kohler appelliert an den Bundeswirtschaftsminister: „Bitte, lieber Herr Habeck, lassen Sie uns bei diesem Thema keine ideologischen Ansätze wählen, sondern wirklich die Naturwissenschaft und das Klima die Gewinner sein!" Zum Original