Hinweis: Dieser Text beschreibt die Arbeit des Ermittlers im Detail - und enthält daher auch verstörende Informationen zum Beispiel aus kinderpornografischen Webseiten.
Ein Mädchen, gerade in die Pubertät gekommen, steht oberkörperfrei am Wasser. In der Hand ein Gummitier. Sie lächelt. Ihren kindlichen Brustansatz streckt sie in die Kamera. Oliver Brockmann schaut sich das Bild auf dem Monitor an und tippt auf der Tastatur die Taste 1. Kinderpornografie. Der Rand färbt sich rot. Nächstes Bild.
Ein kleines Mädchen. Es liegt auf dem Bett. Die Beine angewinkelt, den Hintern betont zur Seite gelehnt. Außer Netzstrumpfhosen trägt sie nichts. Taste 1. Nächstes Bild.
Ein Junge, höchstens sechs Jahre alt. Er schaut mit großen Augen nach oben, während er einen Mann oral befriedigt. Taste 1. Nächstes Bild.
Ein Baby mit gespreizten Beinen.
Ab und an finde er kinderpornografische Comics, sagt Oliver Brockmann. "Aber die meisten Täter wollen Fotos von echten Kindern." Brockmann ist 46 Jahre alt, ein hochgewachsener Mann mit ruhiger, tiefer Stimme. Er arbeitet seit 2017 als Ermittler für Kinderpornografie-Delikte im Landeskriminalamt Niedersachsen. Die Bilder und Videos, die über seinen Bildschirm flimmern, zeigen Schmerz, Demütigung und viel nackte Haut. Jeder, der will, findet sie im Darknet. Pädokriminelle horten sie auf USB-Sticks, Festplatten und Laptops. Jederzeit abrufbar. Für Ermittler wie Brockmann können sie Spuren sein, die zu Tätern führen.
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