Die Sommer werden laut Vorhersagen von Wissenschaftlern heißer und trockener. Wasser wird ein knappes Gut, mit dem wir in Zukunft besser haushalten müssen. Doch wer einen Garten hat, muss an Hitzetagen seine Pflanzen wässern, damit sie blühen und Ertrag bringen. Aber es gibt ein paar Tricks, wie man auch im Garten Wasser sparen kann. Iris Milde hat sie zusammengetragen.
Autorin
Milana Müller steht auf einem großen, bunten Feld mit vielen Reihen.
Müller
„Hier ist ein Kohlrabi, dann Mangold, Palmkohl, daneben steht der sibirische Kohl, zwei Selleriesorten...“
Autorin
Das Feld gehört zum Umweltbildungshaus Johannishöhe in Tharandt bei Dresden. Aus den Pflanzen gewinnen die Mitglieder des Vereins Saatgut.
Müller
„Gerade für das Saatgut braucht es auf jeden Fall Wasser, damit das Wasser auch wirklich ausgebildet werden kann. Wenn es nicht genug Wasser gibt, bleiben die Samen taub.“
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Nach zwei trockenen Sommern mussten sich Milana Müller und ihre Mitstreiter Gedanken machen, wie sie das vorhandene Quellwasser möglichst effektiv nutzen.
Müller
„Was wir machen, ist Tröpfchenbewässerung. Nicht das Wasser durch die Luft zu schicken, sondern am Boden direkt zu den Pflanzen zu leiten.“
Autorin
Sprühschläuche mit vielen kleinen Löchern sind im Handel erhältlich. Man kann aber auch einen herkömmlichen Schlauch nehmen und entlang der Pflanzreihen oder in Mäandern legen. Dann sticht man kleine Löcher hinein, und zwar im Wurzelbereich der Pflanze. Milana Müller deutet auf den Fuß eines Kohlrabis.
Müller
„Wir pflanzen die Pflanzen so, dass es mit der Tröpfchenbewässerung passt.“
Autorin
Zwischen den Pflanzen ist die Erde mit Stroh abgedeckt. Das nennt man Mulchen.
Müller
„Hilft auf jeden Fall, die Feuchtigkeit im Boden zu lassen. Wir nehmen Stroh, aber man kann auch hochgewachsenes Gras nehmen. Man kann natürlich auch den Rasenschnitt zum Mulchen nehmen.“
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Rindenmulch ist weniger geeignet. Zwar hält er auch die Feuchtigkeit im Boden und dämmt Unkraut ein, aber er zieht keine Regenwürmer an. Die sind nützlich, weil sie den Mulch auflockern und den Boden belüften. Ein lockerer Boden nimmt auch Wasser besser auf. Deshalb sollte man – zum Beispiel beim Unkrautjäten – gleich noch den Boden hacken. In Zeiten des Klimawandels müsse man außerdem darüber nachdenken, welche Pflanzen man anbaut, meint Milana Müller vom Umweltbildungshaus Johannishöhe.
Müller
„Pflanzen, die mehr Trockenheit vertragen. Wir brauchen jetzt erstmal nur in den Mittelmeerraum zu schauen, zu gucken, was wächst dort, was essen die dort. Interessant sind schon zum Beispiel Artischocken, Kichererbsen, Physalis wächst bei uns, Auberginen.“
Autorin
Außerdem rät die Landwirtin, nur Nutzpflanzen zu wässern, nicht aber Rasen.
Müller
„Der trocknet natürlich nur aus, wenn er immer auf drei Zentimeter runtergeschnitten ist. Wenn er wachsen darf, dann machen selbst die Blätter wieder Schatten für die Wurzeln, die da unten drunter sind, sodass sich da ein Mikroklima bildet und Graspflanzen eben nicht absterben.“
Autorin
Ein höherer Rasen sorgt auch für mehr Artenvielfalt, von Wildpflanzen und Insekten. Gießen sollte man morgens oder abends. Denn bei voller Sonne verdunstet ein großer Teil des Gießwassers. Auch Schatten hilft gegen Verdunstung.
Müller
„Das ist vielleicht wirklich sinnvoll, in Kleingärten zu sagen, wir pflanzen wieder Bäume. Schatten ist auch für uns gut.“
Autorin
Außerdem sollte man Regenwasser sammeln, zum Beispiel in der klassischen Regentonne. Größere Mengen fassen unterirdische Zisternen oder ein Gartenteich. Wer in seinem Garten ein stilles Örtchen hat, dem empfiehlt Milana Müller eine Komposttoilette. Damit habe das Umweltbildungshaus am meisten Wasser gespart. Die Exkremente werden kompostiert und können als Dünger wieder im Garten eingesetzt werden.
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