2 Abos und 1 Abonnent
Artikel

Open-Source-Software: Steuermillionen für Hobbyprojekte

Kleine Softwarebausteine, die kaum jemand kennt, sind das Fundament vieler wichtiger digitaler Anwendungen. © Karl Abuid/​Shutterstock

Das Programm, das in Millionen von internetfähigen Geräten steckt, in Fernsehern, Druckern, Smartphones, Navigationssystemen, würde es ohne Daniel Stenberg nicht geben. Seit 25 Jahren kümmert er sich um einen kleinen Programmcode namens Curl. Wie viel Zeit er seit den Neunzigerjahren in seine gesteckt hat, kann er heute nicht mehr sagen. Pro Woche investiert er momentan 25 bis 30 Stunden in die Instandhaltung, schätzt er. In dieser Zeit stopft der schwedische Programmierer ehrenamtlich Sicherheitslücken, beantwortet Fragen anderer zum Programm, bessert die Software aus, damit sie weiter funktioniert. Einfach, weil ihm diese Software wichtig ist. Auch wenn er sich nicht komplett allein darum kümmert, könnte man sagen: Damit mein Navigationssystem im Auto und Ihr Smartphone läuft, sitzt Stenberg am Rechner. Und das in seiner Freizeit.

Erst jetzt, nach 25 Jahren, bekommt er erstmals für die Pflege seiner Software. Aus Deutschland.

Curl ist eines von neun Open-Source-Projekten, die seit Oktober dieses Jahres vom Sovereign Tech Fund gefördert werden. Das Berliner Projekt bekommt bis Ende 2023 rund 13 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, um quelloffene Software zu fördern, die ersten 1,3 Millionen wurden dieses Jahr an Projekte ausgezahlt. Diese auch als Open Source bezeichneten Komponenten sind so etwas wie das Fundament des Digitalen: Sie sind in unzähligen Anwendungen und Programmen verbaut und stehen offen zugänglich im Internet, sodass jede und jeder sie verwenden, überprüfen oder ausbauen kann.

Zum Original