Für weitere Analysen ist das Robert-Koch-Institut (RKI) zuständig, welches Mitte Dezember dazu aufrief, Colistin-resistente Proben einzusenden, um diese auf mcr-1 zu untersuchen. „Wir rechnen auf jeden Fall mit positiven Ergebnissen", sagt Martin Kaase von der Uni Bochum. Er arbeitet beim Nationalen Referenzzentrum für gramnegative Krankenhauserreger, das im Auftrag des RKI die Analysen derzeit durchführt.
„Die aktuellen Ergebnisse bestätigen erneut, dass die Strategie eines verantwortlichen Einsatzes von Antibiotika weiter konsequent verfolgt werden muss", sagt BfR-Präsident Andreas Hensel. Colistin wurde bereits 1949 isoliert und identifiziert, aber jahrzehntelang aufgrund seiner relativ schweren Nebenwirkungen nicht beim Menschen angewandt. So blieb es für den Humanbereich ein Reserve-Antibiotikum, während es parallel in der Veterinärmedizin für die Behandlung von Darmerkrankungen eingesetzt wurde - in Europa ist es in der Tiermedizin das fünft-meistverkaufte Antibiotikum.
Update: Der Artikel wurde um den Fund des Resistenz-Gens beim Menschen ergänzt.