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Vom Winde fast verweht

Baujahr 1530: Eines der ältesten Häuser am Bodensee wird umgebaut. Kann es seinen Charakter bewahren?

Eine Forscherin aus Amerika erbt ein 500 Jahre altes,verfallenes Haus am Bodensee. Jeder Besuch ist eine Reise in ihre Kindheit. Doch der Wandel kann nicht länger warten. 

Fünfzig Zentimeter weiter nach rechts. Besser noch sechzig. Corinne Lasmezas steht im Dachgeschoss des Hauses und deutet mit ausgebreiteten Armen an, wo sie später einmal ein Fenster wünscht. Dann die Rückfrage: „Geht das überhaupt?“ Die Bauherrin blickt reihum Statiker, Zimmermeister und Architektin an, die zur Besichtigung gekommen sind. Um zu verstehen, warum ein Dachfenster einen solchen Stellenwert genießt, lohnt es sich, vom Haus aus 92 Schritte zurückzutreten. Dann nämlich steht man mit einem Bein im Bodensee. An sonnigen Tagen reicht der Blick von hier, in Langenargen am Nordufer, bis nach Romanshorn in die Schweiz.

Obwohl das mit dem Seeblick so eine Sache ist. Seit zwei Jahren versperrt ein klobiger Neubau Lasmezas die Aussicht. Das Dachfenster zu vergrößern und nach rechts zu verschieben ist eine Idee, die auf Wohlwollen bei den versammelten Bauexperten stößt. Alle nicken. Das Fenster wird eines der letzten Details nach einer rund dreijährigen Umbauphase sein.

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