Verl (hoh) - Für gute 20 Minuten war der SC Verl am Mittwochabend auf Augenhöhe mit der Premier League, ehe der Unterschied zwischen deutscher Viertklassigkeit und englischem Profi-Fußball sichtbar wurde. Das 4:1 des FC Watford an der Poststraße ist dennoch zu hoch ausgefallen.
Verls Stadionsprecher Thorsten Nöthling hatte vor dieser Partie anscheinend fleißig Englisch gepaukt. „Game On", ließ er kurz vor dem Anpfiff dieses ungleichen Duells per Durchsage verlauten. Übersetzt bedeutet das so viel wie: „Spielt los!" Verstanden hatten das allerdings zunächst nur die Hausherren. Denn nach einem kleinen Warnschuss des FC Watford direkt in der ersten Minute war es der Sportclub, der in der Anfangsphase Dampf machte.
Und wer weiß, welchen Verlauf diese Sparrings-Partie genommen hätte, wenn der Freistoß von Matthias Header in der sechsten Minute nicht von der Mauer so gerade zur Ecke abgefälscht worden wäre, sondern auf direktem Wege ins Tor geflogen wäre. „Ich glaube, in den ersten 20 Minuten haben wir nicht allzu schlecht ausgesehen", sagte Verls Regisseur Haeder hinterher. Er fügte - jetzt mit etwas ernsterer Miene -noch hinzu: „Mich hat schon ein wenig geärgert, dass die Tore dann zu einfach gefallen sind."
In der Tat, das sind sie. Dem 0:1 (16.) und 0:2 (39.) durch Odion Ighalo gingen jeweils Fehler von Kapitän Julian Schmidt und Nico Hecker voraus. Mängel, die auf diesem Niveau direkt bestraft wurden. „Die spielen ja nicht umsonst in der Premier League", brachte es Haeder auf den Punkt. Mit dem 2:0 im Rücken tat sich der FC Watford nun jedenfalls leichter. Ikechi Anya erhöhte noch vor der Pause auf 3:0. Aber ganz ohne Gegenwehr wollte der SC Verl seine britischen Gäste dann doch nicht auf die Heimreise zum Hotel Klosterpforte in Marienfeld schicken. In der 67. Minute traf Hamadi Al Ghaddioui per Handelfmeter genau unter die Latte zum 3:1. Lloyd Dyer sorgte in der 73. Minute für den 4:1-Endstand.