Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin
Das Potential der Kunsttherapie Bei der Kunsttherapie werden Methoden wie Malerei, Bildhauerei, Arbeiten mit Ton, Musik, Tanz oder Theater eingesetzt, um Probleme symbolisch darzustellen und Gefühle auszudrücken. Es geht also um eine kreative Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Hinzu kommt: Nach existenziellen Erlebnissen wie dem Verlust einer geliebten Person oder Gewalterfahrung durch zum Beispiel Folter kann die Sprache nicht mehr ausreichen, um das Erlebte mitzuteilen. Hier können andere Ausdrucksformen einen Ausweg anbieten. Und auch bei Angststörungen, Essstörungen oder Burn Out kommt Kunsttherapie zum Einsatz. In Österreich wird Kunsttherapie (noch) nicht als psychotherapeutische Tätigkeit angesehen und der Berufstitel ist bisher auch nicht gesetzlich geschützt. Es läuft derzeit ein Verfahren zur Anerkennung. Die Ausbildung bei uns erfolgt in der Regel über private Institute, die entsprechende Kunsttherapie-Studiengänge anbieten. Im Wiener Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende "HEMAYAT" ist Kunsttherapie seit Jahren fixer Bestandteil des Angebots. Hannah Balber hat dort mit Kunsttherapeutin Edita Lintl gesprochen. Außerdem mit Karl-Heinz Menzen, dem Leiter des Universitätslehrgangs Kunsttherapie an der Sigmund-Freud-Universität Wien, und mit Edith Sandhofer-Malli, die in ihrer kunsttherapeutischen Praxis vor allem Menschen mit Burn-Out und Angststörungen betreut.
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