Die Pläne, mit 300 Fans ein Zeltlager auf Sylt zu veranstalten, hat Schlagersänger Michael Wendler schon ausführlich verkündet. Nur herrscht immer noch Unsicherheit darüber, wo das angekündigte Konzert des Dschungel-Camp-Teilnehmers stattfinden wird. Auch wenn seine Fans vorab für kein Konzert gezahlt haben, bei dem die Bühne noch nicht fest steht, verkauft Wendler dies im Interview mit der Sylter Rundschau als Taktik.
Michael Wendler: Natürlich komme ich nach Sylt. Vom 11. bis zum 13. April, aber nicht nur ich, sondern auch 300 meiner Fans. Wir starten am 11. aus Dinslaken von meiner Ranch aus mit den Fans in Reisebussen. Schon unterwegs werde ich ein erstes spektakuläres Konzert geben. Auf Sylt angekommen, fahren wir dann zum Dünen-Campingplatz, wo wir alle zusammen die zweieinhalb Tage verbringen werden. Wir werden also definitiv da sein und wir freuen uns schon sehr. Ich am allermeisten.
Fast alle meine Fans werden in Zelten übernachten. Ich habe für mich und meine Familie ein Wohnmobil vor Ort, so dass ich meine Familie da ein bisschen mehr verwöhnen kann, aber in der Tat ist es jedem freigestellt, in Wohnwagen, Zelten oder Hotels zu übernachten.
So weit, so gut. Doch wo wird denn nun das angekündigte Konzert stattfinden? Auf Nachfrage der Sylter Rundschau konnte niemand bestätigen, dass es überhaupt ein Konzert geben wird. Weder auf der Syltfähre, in der Westerländer Bahnhofshalle noch auf anderen Bühnen auf der Insel.
Ich muss eines sagen, das ärgert mich. Es mag sein, dass einige Medien nicht informiert worden sind, aber ich bin ja auch nicht verpflichtet, bei allem, was ich tue, die Medien zu informieren. Es ist von Anfang an als „Secret-Konzert" geplant gewesen. Ein Überraschungskonzert, weil nicht verraten wird, wo das Konzert stattfindet. Und jetzt ist es immer noch ein Geheimnis. In Amerika ist das der absolute Oberhammer, der absolute Hype. Rihanna hat das gerade erst gemacht für ihre Fans. Ich habe das mitbekommen, als ich in den Staaten war und habe das sofort aufgegriffen. Ich wundere mich, dass Michael Wendler immer der Erste ist, der so was macht und dann die meisten Prügel abkriegt, das kann ich überhaupt nicht verstehen.
Ja, ein paar Nebelkerzen wurden gelegt. Wir haben an verschiedenen Orten Anfragen gestellt, doch das soll auch der Verwirrung der Fans dienen. Denn wissen Sie, meine Fans sind nicht dumm. Die rufen natürlich auf Sylt an und wollen wissen, wo ich auftrete. Deshalb haben wir das so gemacht, es soll geheim bleiben, bis wir auf Sylt sind. Bis das Konzert stattfindet, soll keiner wissen, wo. Am Freitagabend wird es erst verraten. Das war von Anfang an meine Taktik. Aber dann wurden ja auch so viele Spekulationen laut. Und es kursierten Dinge, die ich unfair fand, weil man hinter meinem Rücken immer versucht, alles negativ darzustellen.
Klar! Ich bin ja auch nur ein Mensch, natürlich berührt mich das. Die Leute sollen lieber mal abwarten. Warum gebt ihr mir nicht die Chance, Euch davon zu überzeugen, dass es eine schöne Party wird. Warum muss das im Vorfeld schon kaputt gemacht werden?
Ich habe das Gefühl, dass ich medial von Sylt nur auf Ablehnung gestoßen bin. Das tut echt weh, weil ich der Insel nichts Böses will. Hallo, ich habe eine Hommage an die Insel geschrieben, wie damals Die Ärzte. Ich habe die Aufmerksamkeit wie kein anderer in den letzten Jahrzehnten auf die Insel gelenkt, ganz Deutschland spricht über meinen Song. Und ich glaube nicht, dass es der Insel schadet, auch wenn die Medien das gerne so darstellen.
Ich kann außerdem nicht verstehen, wie man einen Satz wie „Lieber zehn Sturmfluten als ein Wendler " schreiben kann. Wir wissen ja alle, wie schlimm Sturmfluten sind und was sie für die Insel bedeuten. Ich kann so welche Kommentare nicht ernst nehmen.
Auf der einen Seite braucht man die Medien, damit man stattfindet, vor allem in dem Business, in dem ich tätig bin. Und auf der anderen Seite, denkt man sich: Warum arbeitet man mit den Medien zusammen, wenn die Berichterstattung so negativ ist? Es hat seine Vor- und Nachteile. Ich bin nun seit 14 Jahren als Musiker in der Branche tätig und ich muss auch leider dazu sagen, dass mir Medien natürlich immer was gebracht haben. Leider bin ich, ohne dass ich es wollte, von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten. Aber das liegt auch daran, dass ich immer viel mache, ich habe viele Ideen, die ich umsetze, das führt natürlich dazu, dass man auf Konfrontation mit den Medien gerät. Aber am Ende wird immer alles gut.
Sie waren ja nun vor Kurzem auf Sylt. Wie waren die Reaktionen der Sylter und Gäste hier vor Ort?
Ich konnte nicht glauben, dass es angeblich eine Anti-Wendler-Haltung auf Sylt geben soll. Ich wollte mich persönlich über die Situation vor Ort erkundigen und ich bin auf überhaupt gar keine Abwehr gestoßen, ganz im Gegenteil. Als ich Sylter Boden betreten hatte, von der ersten Sekunde an, war da ein absoluter Hype. Die Leute sind auf mich zugestürmt und ich habe nette Gespräche geführt. Sie haben zu mir gesagt: „Michael, wir lieben Dich, wir finden Deine Musik geil." Ich bin für die der absolute Megastar.
So, wie ich Sylt jetzt wieder kennen gelernt habe, muss ich sagen, dass mein Herz wieder schneller schlägt, denn Sylt hat sehr viel Charme.
Sie sind also guter Dinge und verbinden mit Sylt ja nicht nur Ihren Song „Unser Zelt auf Westerland"?
Ich bin ein totaler Sylt-Fan, ich habe auf der Insel geheiratet. Mein Herz und das meiner Frau hängt an der Insel. Wir haben schon sehr viel Zeit auf Sylt verbracht, deswegen haben wir uns damals auch dazu entschlossen, auf Sylt zu heiraten.
Mir geht es darum, meinen Fans zu erklären, warum ich Sylt so liebe. Ich möchte ihnen die ganze Insel zeigen und näher bringen. Ich hoffe, dass wir diese Liebe dann auch miteinander teilen können.
Ich muss eines sagen: Meine Fans und ich sind keine Mallorca-Sauftruppe. Es sind Familien mit Kindern, ganz normale und seriöse Menschen, die große Fans von Michael Wendler sind und für die es das Größte auf der Welt ist, drei Tage mit mir zu verbringen, hautnah. Kein Sylter muss Angst haben, dass wir wie die Verrückten durch die Straßen laufen und Mallorca-Brüll-Gesang anstimmen. Ich glaube, die meisten Sylter werden überhaupt nicht merken, dass wir da sind.
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