Jeder soll im Netz seine Privatsphäre öffnen, fordern die Post-Privacy-Verfechter. Das Problem: "In 20 Jahren können dich deine Statements einholen", sagt Datenschützer Ralf Meschke.
taz: Die aufkommende Post-Privacy-Bewegung fordert hundertprozentige Transparenz im Internet. Jeder soll "nackt" sein. Wenn sich heute die meisten Leute ganz ungeniert in der Öffentlichkeit geben, wieso sollten sie dann im Netz ihre Privatsphäre schützen?
Ralf Meschke: Niemand muss seine Privatsphäre schützen. Wenn jemand sich unbedingt darstellen möchte, kann er das ja tun. Es ist aber nichts, was ich empfehlen würde. Das kann nämlich nach hinten losgehen: Der Arbeitgeber bekommt Dinge mit, die ihn nichts angehen - oder man zieht in drei Jahren auf ein Dorf, in dem manche Leute ein Gedankengut von 1920 haben. Menschen werden dort mit anderen Problemen konfrontiert als in der Großstadt.
(...)Das komplette Interview über Risiken und Chancen digitaler Nacktheit bekommt im Lichte der datenschutzrechtlichen Entwicklungen eine ganz neue Relevanz. Lesen können Sie es hier: http://taz.de/Datenschuetzer-ueber-Post-Privacy/!86102/
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