Guido Grandt

Publizist, Freier TV-Redakteur, Verleger, Geschäftsführer, Balingen

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Neuer Edathy-Skandal: "Spaß" an Killer-Movie!

Es klingt - im wahrsten Sinne des Wortes - wie in einem schlechten Film: Als ob Sebastian Edathy nicht schon genug Probleme mit den Kinderporno-Vorwürfen hätte, gibt es einen neuen Skandal, der bislang als solcher noch gar nicht entdeckt wurde.


Ein Skandal, der das Ansehen der Bundesregierung in der ganzen Welt erschüttern kann.


Sebastian Edathy, der ehemalige Vorsitzende des Bundestags-Untersuchungsausschusses zu den Morden des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds, hatte sich mit seiner Arbeit viel Ansehen erworben. Dem Gremium gehörten elf Abgeordnete des Deutschen Bundestags aus CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und die Linke an. Im August 2013 wurde der 1.400seitige Schlussbericht präsentiert, der Versäumnisse und Fehler der Sicherheitsbehörden dokumentierte und Reformvorschläge unterbreitete.


Bei der Mordserie des NSU wurden bekanntermaßen acht türkischstämmige und ein griechischer Kleinunternehmer sowie die Polizistin Michèle Kiesewetter getötet, wenn nicht gar hingerichtet.


Bereits im Januar 2012 übernahm Sebastian Edathy den Posten als Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses.


Was wohl niemand wusste: Edathy beschäftigte sich einerseits mit der Aufklärung dieser grausamen Mordserie an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund und einer Polizistin, hatte aber selbst Spaß an - zumindest belegbar - einem abartigen und "rassistischen" Killerfilm.


Die Sprache ist von "Machete Kills" des Kult-Regisseurs Robert Rodriguez, der im Dezember 2013 in den deutschen Kinos anlief. Ich zitiere die Handlung nach der deutschen Film-Homepage:


Ex-Federal Agent Machete (Danny Trejo) trauert um seine geliebte, im Drogenkrieg ermordete Sartana (Jessica Alba), als ihn der Präsident der Vereinigten Staaten (Charlie Sheen) auf ein wahres Himmelfahrtskommando schickt: Machete soll den verrückten mexikanischen Kartellboss Mendez (Demián Bichir) ausschalten, der die US-Hauptstadt mit einer Nuklearrakete bedroht. Der Zünder ist mit Mendez' Herz verbunden, und nur ein Mann kann die Bombe entschärfen: Mastermind Luther Voz (Mel Gibson), ein steinreicher und exzentrischer Waffendealer mit Allmachtsfantasien. Von zahlreichen Verfolgern quer durch Mexiko gejagt und immer wieder konfrontiert mit heißen Ladies und ihren ganz besonderen Waffen, bleiben Machete ganze 24 Stunden, um die globale Anarchie zu stoppen ...


Quelle: http://www.machetekills.de/


Das Onlineportal "Kino.de" meint dazu:


Darin bringt Rodriguez so viele Fetischszenen unter, dass mancher Moment seiner Wirkung beraubt wird: räudig überdreht reihen sich Gewaltausbrüche, Schießereien, Verfolgungsjagden, Explosionen und Splattereffekte aneinander. Dazu locken knapp beschürzte Damen in Killermontur, Extras wie BHs mit Maschinengewehren oder Schweizer Macheten-Messer. Hier hat sich ein wahrer Trash-Overkill zusammengebraut, als gäbe es kein Morgen (...)


Quelle: http://www.kino.de/kinofilm/machete-kills/142641


Und bei "n-tv" steht über "Machete Kills" zu lesen:


(...) Fragen nach Moral oder politischer Korrektheit haben hier nichts verloren. Das Frauenbild etwa beschränkt sich auf große Brüste mit Knarren (...) Entsprechend blutig sind viele Szenen - im Vergleich zum ersten Teil wurde das Schlachtfest noch einmal ausgebaut: Köpfe fliegen durch die Luft, Körper werden gespalten und man kann sich vorstellen, was passiert, wenn ein Darm in die Rotorblätter eines Hubschraubers gerät. Wer schwache Nerven hat, sollte den Film lieber meiden.


Quelle: http://www.n-tv.de/leute/musikundfilm/Absurdes-Theater-mit-viel-Blut-article11899601.html


Auf seiner Facebook-Seite schrieb der ehemalige NSU-Vorsitzende Sebastian Edathy am 28. Dezember 2013 über diesen Film:


Lange nicht mehr im Kino soviel Spaß gehabt wie in "Machete kills" von Robert Rodriguez."

Dann zitierte Edathy die Filmhandlung nach Wikipedia, in der es von Killern, Morden, Prostituierten-Mörderinnen, Mutterbordellen, Folterungen, gespaltenen Persönlichkeiten, manipulierten Extremisten, die auf der ganzen Welt Kernwaffen explodieren lassen wollen, Klonen mit übermenschlichen Kräften, einem schlagenden menschlichen Herzen in einem Glasbehälter, Gesichtsverbrennungen, Schüsse ins Auge sowie gefangenen und eingefrorenen Menschen nur so wimmelt.


Aber das ist noch nicht alles:


In einer Film-Szene wird ein Protagonist von einer Gruppe rassistischer Rednecks getötet!

Und: Eine schwer bewaffnete Redneck-Bande schießt auf alles, was "irgendwie ausländisch" aussieht! (Quelle u.a.: http://www.filmtipps.at/kritiken/Machete_Kills/)


Rednecks ist eine abfällige Bezeichnung für arme weiße Landarbeiter in den USA, hauptsächlich solchen, die aus den Südstaaten stammen.


An dieser Stelle wiederhole ich noch einmal die Worte des früheren SPD-Politikers und Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschusses Sebastian Edathy auf seiner Facebook-Seite:


Lange nicht mehr im Kino soviel Spaß gehabt wie in "Machete kills" von Robert Rodriguez."

Und am Schluss des Eintrags schreibt er bestätigend: "Actually, movie of the year!"


Quelle: http://www.facebook.com/edathy?fref=ts


Das ist ein Skandal ohnegleichen! Und zwar ein politischer Skandal!


Der Vorsitzende des NSU-Ausschusses, der Morde an Menschen mit Migrationshintergründen aufklären sollte, hatte an einem Killer-Movie, in dem Rassisten einen Menschen töten und in dem eine Rassisten-Bande auf alles schießt, was "irgendwie ausländisch aussieht", auch noch viel Spaß!


An einem Film, in dem es zudem von Mord und Totschlag, Blut, Gewalt und Brutalität abartigster Art, Fetisch- und Trashszenen nur so wimmelt; ein Macheten schwingender Killer wie der Leibhaftige umgeht!


Was sollen nun die Hinterbliebenen der Opfer der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU denken?


Wie wird sich die SPD herausreden? Und wie die Bundesregierung? Schließlich stand der NSU-Untersuchungsausschuss im Rampenlicht internationaler Medien.

Schlimm genug für Sebastian Edathy, dass es zu den Kinderporno-Vorwürfen gekommen ist. Aber dieser "Movie-Skandal" schadet dem politischen Ansehen Deutschlands in der ganzen Welt!


Nachfolgend einige Szenen aus dem von Edathy hochgelobten "Movie of the Year", wie wie von ihm zitiert (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Machete_Kills).


Die Waffenhändler werden von Gangstern getötet, die wiederum von einer anderen Gruppierung umgebracht werden. Deren maskierter Anführer ermordet zum Entsetzen Machetes Sartana (...) Doakes versucht Machete zu erhängen (...) Machete nimmt den Auftrag an und reist nach San Antonio, wo er seine Führungsperson Blanca Vasquez trifft (...) Sie verführt Machete, bevor sie ihn nach Acapulco schickt, wo er Cereza treffen soll (...) Machete findet sie im Bordell ihrer Mutter Desdemona, die versucht, Machete zu töten, bevor er mit Cereza flüchten kann. Sie bringt ihn zu Zaror, einem Mitarbeiter von Mendez, der Cereza tötet (...) Machete flüchtet, tötet Zaror und seine Männer (...) Während er versucht, die Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten zu erreichen, erfährt er, dass Mendez ein Ex-Geheimagent ist (...) Er wurde verraten und gezwungen, bei der Folterung seiner Familie zuzusehen. Dieses Trauma trieb ihn in den Wahnsinn, und aufgrund seiner gespaltenen Persönlichkeit hat er sich auf die Pläne (...) eingelassen (...) Machete und Mendez werden von Desdemona und ihren Prostituierten-Mörderinnen (...) verfolgt. Den beiden gelingt die Flucht in die USA, wo sie Sheriff Doakes und Hilfssheriff Clebourne töten (...) Zaror enthauptet Mendez, und Machete wird von zahlreichen Schüssen der Söldner getroffen (...) Voz zeigt Machete das schlagende Herz von Mendez, das in einem Glasbehälter aufbewahrt wird. Er informiert Machete über seinen Plan, überall Extremisten zu manipulieren, um auf der ganzen Welt Kernwaffen explodieren zu lassen (...) Jetzt will er Machetes DNA verwenden, um Klone mit noch mehr Kraft zu erschaffen (...) Dort kommt es zu einem Schusswechsel, bei dem Osiris von Voz getötet wird. Machete begreift, dass Voz derjenige war, der Sartana getötet hat. Er greift Voz an und verbrennt ihn dabei so sehr, dass Voz sein entstelltes Gesicht später hinter einer silbernen Maske verbirgt. Inzwischen schießt Miss San Antonio Luz in ihr linkes Auge, sodass sie infolgedessen komplett erblindet. Irgendwie gelingt es Luz, Miss San Antonio zu lokalisieren und zu erschießen. Danach wird Luz gefangen, eingefroren und in das Raumschiff gebracht (...)


Dieser Artikel wurde zuerst auf dem Blog des Kommentators guidograndt.wordpress.com veröffentlicht.


Der Autor des Kommentars, Guido Grandt, ist deutscher investigativer Wirtschafts-Politik- und Gesellschafts-Publizist und TV-Redakteur.

Die Meinung des Autors stimmt nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.


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