Giorgia Grimaldi

Journalistin. Migrantische und internationale Perspektiven. Ehemalige..., Berlin

2 Abos und 2 Abonnenten
Artikel

Das Pipi-Privileg

Wenn unterwegs die Blase drückt, muss schnell eine Lösung her. Doch obwohl alle Menschen gleichermaßen davon betroffen sind, entscheidet das Geschlecht darüber, wie schnell es wirklich geht. 


Und auch, wer dafür zahlen muss. Wollen Frauen in Deutschland öffentliche Toiletten nutzen, werden sie oft zur Kasse gebeten. In Frankreich dagegen sind diese für alle kostenlos, doch die lange Warteschlange macht auch hier den einfachen Toilettengang zur Tortur. „Frauen brauchen eben länger”, heißt es dann oft.

Das stimmt, aber eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt: Frauen trödeln nicht, sondern werden einfach systematisch übergangen und vergessen. „Ich liebe es, wenn ich ihre leeren Toiletten aufsuche und einige von ihnen auch noch die Nerven haben, mich darauf hinzuweisen, dass ,das die Männertoilette ist‘, wenn du auf der anderen Seite 20 Frauen in Not hast. Ich verstehe einfach nicht, wie so eine Bemerkung möglich ist“, schimpft die Pariser Journalistin Renée Greusard auf Twitter und betitelt das Problem mit dem Hashtag #privilègedupipi, zu Deutsch „Pipi-Privileg“.

Viele reagieren auf ihren Tweet. Darunter eine Userin, die ebenfalls ihre Erfahrung teilt: „Das erstaunte Gesicht von Männern, die aus einer öffentlichen Toilette kommen, in die sie direkt hineingehen konnten, und auf eine Schlange von 15 Frauen treffen (nach dem Motto: ,na da schau an, das muss ziemlich nervig sein!‘), darauf komme ich einfach nicht klar.“


Ganzer Artikel: https://www.deine-korrespondentin.de/das-pipi-privileg/

Zum Original