Giorgia Grimaldi

Journalistin. Migrantische und internationale Perspektiven. Ehemalige..., Berlin

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Artikel

Aus dem echten Leben

Erst Brüssel, dann Straßburg – im Auftrag der EU ist Sylvie Brunet immer auf Achse. Familienleben und kommunalpolitische Projekte finden dagegen an der Mittelmeerküste Frankreichs statt. Ihre Agenda ist taff, doch die Ziele klar: faire Arbeitsbedingungen und mehr Rechte für Frauen.


Nicht etwa in einem prachtvollen Altbau oder einem hochmodernen Bürokomplex hat die Abgeordnete Sylvie Brunet ihre Arbeitsräume, sondern in einem gewöhnlichen Coworking Space mitten auf der quirligen Rue de la République im Zentrum Marseilles. Hier tummelt sich der Querschnitt der Gesellschaft: Schulkinder, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, Straßenmusikant*innen, Obdachlose und Demonstrierende, die hier regelmäßig entlangziehen. Alles, was sich auf der Straße abspielt, sieht und hört man gut im Büro der Politikerin, doch das stört sie nicht. 


Brunet mag das „authentische Marseille“, das sie bestens kennt. Als Teenagerin zog die heute 64-Jährige mit ihrer Familie aus dem schicken Pariser Vorort Versailles in die Mittelmeermetropole und fühlt sich seitdem im Süden Frankreichs zu Hause. Doch viel Zeit verbringt Sylvie Brunet hier nicht. Als stellvertretende Vorsitzende der zentristisch-liberalen Fraktion „Renew Europe“, Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten sowie im Ausschuss für die Rechte der Frauen und Gleichstellung der Geschlechter hat Brunet viel zu tun.  


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