Giorgia Grimaldi

Journalistin. Migrantische und internationale Perspektiven. Ehemalige..., Berlin

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Das Warten auf Macron hat bald ein Ende

Auch wenn das offizielle Statement noch ausbleibt, das Warten auf Macron hat wohl bald ein Ende, denn im Élysée-Palast laufen die Wahlkampf-Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Knapp zwei Monate vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen nimmt die Kampagne endlich Gestalt an.

Lange hat Frankreichs Präsident den Suspense-Moment für sich arbeiten lassen. Und obwohl nur die Wenigsten daran zweifelten, ob Emmanuel Macron nochmals kandidiert, gibt es nun klare Anhaltspunkte: Er will bleiben. Große Worte und feierliche Ansprachen blieben bisher aus. Stattdessen sickern nach und nach selektierte Informationen zur geplanten Kampagne des Noch-Präsidenten und Noch-Nicht-Kandidaten durch.


Was bisher bekannt ist

„Avec vous“, also „Mit Euch“, so lautet die Botschafts Macrons. Den Slogan gibt die offizielle Website einer zukünftigen Kampagne Preis, auch wenn dort noch nicht klar erkennbar ist, wer der Kandidat sein soll. Dort heißt es: „Erkennen Sie sich in den Aussagen der Präsidentschaftskandidaten nicht wieder? Das ist normal, sie sprechen nicht über Sie, sondern über sich selbst. Unser Ansatz ist das Gegenteil davon.“ Erst im Impressum findet man Gewissheit: Herausgeber der Seite ist La République En Marche (LREM), die Partei Macrons.


Sein Team: Eine traute Männerrunde

Laut Recherchen des französischen Nachrichtenportals BFM.TV kommen als rechte Hand für Macrons Wahlkampf der derzeitige Regierungssprecher Gabriel Attal, der Wirtschaftsminister Bruno Le Maire oder der Innenminister Gérald Darmanin in Frage. Der Minister für die Überseegebiete Sébastien Lecornu soll währenddessen hinter den Kulissen die Netzwerke der Abgeordneten der LREM strukturieren. Julien Denormandie, derzeit Landwirtschaftsminister und seit 2017 ein enger Vertrauter des Präsidenten, ist als Wahlkampfleiter vorgesehen.


Wahlkampfthemen Macrons: So will er Frankreich überzeugen

Wie erwartet, lässt Macron von seiner umstrittenen Rentenreform nicht ab. Diese hatte er bereits in seiner Kampagne von 2017 angekündigt, musste sie lange bis zur endgültigen Verabschiedung Anfang 2020 verteidigen, nur um sie dann aufgrund der Pandemie auszusetzen. Ob er noch immer die ganz großen Pläne ins Auge fasst, die eine komplette Erneuerung des komplizierten Systems vorsahen, ist nicht klar. Doch an der Anhebung des Renteneintrittsalters hält er scheinbar fest.

Auch eine Überarbeitung der Erbschaftssteuer gilt als wahrscheinlich. Wie seine Konkurentïnnen, wird aber auch der scheidende Präsident sein Programm um die Brennpunktthemen Sicherheit, Migration und Klimawandel bauen. Atomkraft als französische Lösung der Energiekrise dürfte an besonders prominenter Stelle stehen, nachdem der Staatschef den Bau von sechs neuen Meilern angekündigt hat.


Mehr auf RiffReporter: https://www.riffreporter.de/de/international/macron-kandidat-praesidentschaft-wahlen-frankreich-2022 


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