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Medicus stand Pate Eine kulturhistorische Ausstellung zur Geschichte der Medizin

Kräuterbuch aus dem 15. Jh.

Rob Cole, der Held des Bestsellers „Der Medicus", wächst in der Zeit der Bader und Quacksalber auf. Sie richten oft mehr Schaden an als zu heilen. Es ist Coles Anliegen, kranken Menschen zu heilen. Um sich das notwendige Wissen anzueignen. geht er von Europa in den Orient. Hier vermitteln ihm die ansässigen Gelehrten das medizinische Wissen der Antike. Im Mittelpunkt der Ausstellung „Medicus - Die Macht des Wissens" im Historischen Museum der Pfalz in Speyer steht die Erzählung von Noah Gordon. Die Verfilmung im Jahr 2013 begeisterte Millionen Menschen, ebenso wie die im Jahr 1987 erschienene deutsche Übersetzung des Romans „The Physician". Die kulturhistorische Schau zur Geschichte der Medizin ist noch bis zum 21. Juni 2020 zu sehen.


Die Sonderausstellung nutzt den literarischen Zugang, um die umfassende und faszinierende Entwicklung des medizinischen Fortschritts den Besuchern zu vermitteln. Sie begibt sich auf eine Zeitreise vom Altertum bis zur Gegenwart, in deren Mittelpunkt der existentielle Wunsch der Menschen nach Gesundheit und Heilung steht.


Die Instrumente des Chirurgen von der Weser

Anhand von einzigartigen Objekten zeigt die Ausstellung den Wandel bei den Behandlungsmethoden. Diese beginnen in den antiken Kulturen in Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom. Der Bogen spannt sich über das Mittelalter mit seinen Klöstern, Universitäten und Apotheken bis hin zur Frühen Neuzeit. Diese brachte den anatomischen Durchbruch. Auf der Suche nach Wissen spielt die unterschiedliche Auffassung von Medizin, Krankheit, Heilung und Glaube in den Kulturen eine wichtige Rolle. Zu sehen ist etwa ein Gefäß aus der Zeit um 500 v. Chr., das den Aderlass darstellt oder ein Apothekergefäß aus dem 16 Jh. Der Besucher kann sich mit den Instrumenten des Chirurgen von der Weser vertraut machen oder einer Haus- und Reiseapotheke aus dem 16. Jh. Ebenso ist ein Kräuterbuch aus dem 16. Jh. In der Präsentation zu sehen.


Die „Gläserne Frau" symbolisiert das moderne Wissen

Erstmals sind in einer Ausstellung medizingeschichtliche Fundstücke aus mehr als 5.000 Jahren in einem Kontext zusammengefasst. Zu den mehr als 600 Ausstellungstücken und sehenswerten Fundkomplexen gehören prachtvoll ausgestattete Handschriften, die das Wissen ihrer Zeit überliefern. Hier können Besucher ausgefeilte Instrumentarien römischer Ärztinnen oder Schröpfköpfe und Klistiere mittelalterlicher Bader bestaunen. Ein beeindruckendes Zeugnis altägyptischer Kunst ist die überlebensgroße Figur der Göttin Sachmet, die Schutz vor Krankheiten bringen sollte. Während mesopotamische Tontafeln jahrtausendealte Rezepte überliefern, steht die „Gläserne Frau" für das Wissen der Moderne. Zu den namhaften Leihgebern aus dem In- und Ausland zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris sowie die Staatlichen Museen zu Berlin.

Dr. Eckart von Hirschhausen ist kreativer Berater

Nicht zuletzt bietet die große kulturhistorische Schau ihren Besuchern mit dem Einsatz verschiedener Medienstationen und einer eigens für die Ausstellung produzierten Multivision, die Gelegenheit, einzelne Themen zu vertiefen. Als digitale Projektionen treten sowohl die Protagonisten des Romans „Der Medicus" als auch historische Persönlichkeiten der Medizingeschichte mit den Besuchern in den Dialog.

Der bekannte Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen, gehört als kreativer Berater dem Ausstellungsteam an. Seine Stimme ist im Audioguide der Medicus-Ausstellung zu hören.

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