Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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Kein Weg zurück - wie DevOps die IT der Bahn dauerhaft verändert

Inzwischen muss man innerhalb des Konzerns kaum noch erklären, was DevOps ist. Seit vier Jahren entwickelt sich die Methode immer mehr zum Erfolgsmodell. Dass dieser Weg nicht reibungslos verlaufen ist, kann man sich vorstellen. Früher konnte es nach den alten Arbeitsweisen schon mal eine Weile dauern, bis Ergebnisse der Software-Entwicklung sichtbar waren - geschweige denn, bis das fertige Produkt veröffentlicht wurde. Und wenn beim Betrieb Fehler entdeckt wurden oder vergessene Features ergänzt werden sollten, musste man bis zum nächsten Release warten. Diese Art der Software-Entwicklung ist zwar längst nicht mehr zeitgemäß, dennoch ist sie immer noch vielerorts gang und gäbe.

„Auch ohne DevOps wird inzwischen anders entwickelt als früher", sagt Dana Scheuring als Co-Projektleiterin des Projekts „Aufbau DevOps-Teams" bei DB Systel. „Doch in DevOps-Projekten entwickeln wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Partnern nicht nur schneller, sondern bringen zum Beispiel auch neue Funktionen zügiger in Produktion." Wo man vorher Wochen, wenn nicht Monate brauchte, kann man neue Releases nun bei Bedarf mehrmals täglich veröffentlichen. Dies wird ermöglicht durch den engen Austausch, automatisiertes Testen und die Nutzung neuer Technologien. „Wo immer es sinnvoll ist, bilden wir entsprechende Teams", sagt Dana Scheuring. Allein bei DB Systel arbeiten derzeit mehr als 50 solcher DevOps-Teams - immer in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern. Stephan Pflume, einer dieser Partner, sagt: „Mit DevOps haben wir Fähigkeiten erworben, von denen wir früher nur geträumt haben. Wir haben eine Qualität in der Entwicklung und im Betrieb, die sonst nicht erreichbar wäre."

Partnerschaftliche Zusammenarbeit und reduzierte Aufwände

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die neue Art der Zusammenarbeit reduziert und vereinfacht Arbeitsaufwände für bestimmte Themen. So werden zum Beispiel unter DevOps keine umfangreichen Lasten- und Pflichtenhefte mehr benötigt. Stephan Pflume: „Wir sprechen mit Anforderern über die Ziele, die erreicht werden sollen. Dafür entwickeln wir Schritt für Schritt eine Lösung, die nach jedem Schritt bereits nutzbar ist. So lernen wir gemeinsam mit den Anforderern, wie der nächste Schritt aussehen sollte." Das Erstellen der automatisierten Tests ist Teil dieses Entwicklungsprozesses. Manuelle Tests finden nur bei komplexen Neuentwicklungen statt. Und auch dort dienen sie nicht der Fehlersuche: Sie werden genutzt, um bei den Zwischenschritten Anwender zu befragen, ob die Funktionen verständlich und hilfreich sind. Durch diese Vorgehensweise sinkt auch das Risiko von Fehlentwicklungen erheblich, was wiederum erhebliche Mittel einspart.

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