Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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Outdoor-Gadgets: So rocken Sie den Camping-Urlaub

Beim Camping habe ich zudem die Zeit, mich entspannt und nicht abgelenkt mit den Dingen zu beschäftigen, die mir Spaß machen. Das ist der Grund, warum ich regelmäßig einen mobilen Lautsprecher mitnehme, der eigentlich viel zu groß für mein Wohnmobil ist. Die wuchtige Box mit ihrem starken Akku und der hohen Lautstärke begleitet mich zu Festivals und beschallt dort die Camp-Party mit Freunden. Und für mehr Licht habe ich ein Lampe dabei, die ich wie ein Stirnband trage, wodurch ich mich ein wenig wie Björn Borg fühle. Bei Camping-Gadgets gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur die persönlichen Vorlieben. Die folgenden vier Gerätschaften machen mein Outdoor-Leben viel leichter und schöner.

TomTom Go Camper: Jetzt passt die Route

Bei meinem ersten Trip nach Sardinien half mir mein Smartphone über die Insel. Häufig aber führte die Route über viel zu enge Pisten, die für Wohnmobile nicht geeignet waren. Aus diesem Grund sitzt bei mir inzwischen das Go Camper von TomTom im Cockpit. Das Navigationsgerät bietet nicht nur Verkehrsinformationen und ein weltweites Kartenmaterial: Zusätzlich zur normalen Routenführung zeigt das Gerät Sonderziele für Camper an, die vom ADAC und dem Camping-Club ACSI zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kann ich Abmessungen meines Wohnmobils oder die maximale Geschwindigkeit eintragen, wodurch mir das System die optimale Route mit korrekter Zeitangabe anzeigt. So erlebe ich auch keine Überraschungen mehr wie die vor zwei Jahren: Auf dem Weg zum Roskilde-Festival führte mich Google Maps unter einer Brücke hindurch, die offiziell zehn Zentimeter niedriger als mein Wagen war.

Was ist das? Ein Navigationsgerät für Camper mit Wohnmobilen oder Wohnwagen

Wer braucht das: Jeder, der schon mal auf ungeeigneten Wegen gelandet ist

Was kostet das? 299 Euro inklusive weltweitem Kartenmaterial und Verkehrsdiensten

Soundboks: Schluss mit der Ruhe

Von den insgesamt etwa hundert Tagen, die ich pro Jahr mit meinem Camper unterwegs bin, verbringe ich bestimmt zwanzig Tage auf Festivals. In Roskilde entdeckte ich die Soundboks 3, einen Bluetooth-Lausprecher, der passenderweise von zwei Roskilde-Fans entwickelt wurde. Die riesige Box bietet all das, was ich von einer Party-Box erwarte: Sie ist laut, hat dabei einen ordentlichen Klang, verfügt über diverse Anschlüsse und hält lange durch. Sogar ein bisschen Regen kann der Lautsprecher vertragen. Kürzlich habe ich mit meinem alten Bandkollegen einen kleinen Trip unternommen: Per XLR und Klinke konnten wir Mischpult, E-Schlagzeug, Mikro und Tablet anschließen, an den Ausgang stöpselte ich ein Aufnahmegerät. Bis zu fünf Stunden läuft die Box, bei voller Lautstärke werden bis zu 126 Dezibel erreicht. Das ist in etwa so, als würde man Picknick auf einem Flughafen machen. Die mittlere Lautstärke genügt, damit hält der Akku sogar bis zu 40 Stunden durch. Die Soundboks ist 66 Zentimeter hoch und gut 15 Kilogramm schwer. Meine Frau findet den Lautsprecher deshalb unpraktisch, weil er zu viel Platz einnimmt. Daher bleibt sie auf Reisen leider manchmal zu Hause. Die Box natürlich, nicht meine Frau.

Was ist das? Bluetooth-Lautsprecher mit viel Power

Wer braucht das: Festival-Camper für Outdoor-Partys

Was kostet das? 899 Euro für die Box, 149 Euro für zusätzlichen Akku

Avaspot Stirnlampe: Es werde Licht!

Immer dabei ist ein bisschen Licht. Neben einer normalen Taschenlampe gehört für mich eine Kopfleuchte an Bord. Wer schon einmal im Dunkeln den Grill bedient hat, weiß jede zusätzliche Lichtquelle und freie Hände sehr zu schätzen. Die Avaspot macht den Träger nicht wirklich schöner, aber das ist beim Camping eh zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass sie mit 800 Lumen eine sehr hohe Lichtausbeute bietet. Der Akku der Lampe lässt sich per USB aufladen, was aber bei einer Laufzeit von bis zu 25 Stunden selten nötig sein wird.

Was ist das? Kopftaschenlampe für alle Outdoor-Aktivitäten

Wer braucht das: Jeder, der in dunkler Umgebung beide Hände braucht

Was kostet das? 18 Euro

"Digital Minimalism" von Cal Newport: Ausstiegshilfe für Smartphone-Süchtige

Ein Wohnmobil-Trip ist aber auch eine gute Möglichkeit, sich mal wieder auf das Wesentliche zu reduzieren und nicht perfekt ausgestattet zu sein. Für mich ist es die Zeit, das Smartphone einfach mal ausgeschaltet zu lassen. Denn ob Kommunizieren, Nachrichten lesen oder Musik hören: Bei fast allen Aktivitäten nimmt das Smartphone immer mehr Raum ein. Der ständige Blick aufs Display lenkt mich dann von den wichtigen Dingen ab. Beim Verzicht hat mir das Buch "Digital Minimalism" geholfen. Cal Newport erklärt ohne erhobenen Zeigefinger, wie man sich vor der digitalen Abhängigkeit schützt.

Musik höre ich mit einem kleinen Abspielgerät, ich lese unterwegs Bücher statt Webseiten, und es sind immer ein paar klassische Spiele an Bord. Und sollte ich unterwegs doch einmal telefonieren müssen, nutze ich dafür ein ganz schlichtes Tasten-Handy ohne viel Schnickschnack. Das alles füllt vielleicht nicht meinen Instagram-Kanal mit tollen Smartphone-Fotos, schenkt mir aber wertvolle Lebensmomente ohne Ablenkung.

Was ist das? Eine Anleitung für digitale Aussteiger

Wer braucht das: Smartphone-Nutzer, die öfter mal ausschalten wollen

Was kostet das? 12 Euro (Taschenbuch, englisch)

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