Frauke Suhr

Journalistin | Datenjournalistin, Oldenburg

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Eltern: Verzeihen als Superkraft

Der Schlüssel zur Glückseligkeit lautet Shanti. Das Sanskritwort bezeichnet einen Zustand tiefer Ruhe, Erfülltheit und inneren Friedens. Um Shanti zu erreichen, so heißt es im Hinduismus, müssten wir alles loslassen, was uns belastet. Auch unseren Groll gegen andere.

Die ersten Menschen, die uns im Leben verletzen, sind häufig unsere eigenen Eltern. Ausgerechnet. Ihre Kränkungen treffen uns tief. Oftmals wirken sie auch besonders lange nach. Der Vater, der uns das Studium nicht zutraute, oder die Mutter, die ihre Liebe niemals zeigte: Sie können Gründe sein, weswegen wir später einmal auf der Therapeutencouch liegen. Auch unüberlegte Handlungen unserer Eltern haben die Kraft, uns nachhaltig zu verletzen. Wenn sie ein Geschwisterkind ständig bevorzugten oder ein Geheimnis von uns ausplauderten, beschäftigt uns das noch bis ins Erwachsenenalter.

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