Ammar Riad Abduljabbar steht im Hamburger Hafen, auf einem Asphaltplatz im Stadtteil Steinwerder. Container säumen das Gelände; von der Köhlbrandbrücke schallt das Rauschen der Lastwagen herüber. Es ist kühl und regnerisch an diesem Septembertag, Abduljabbar trägt lange Sportklamotten. Auf seinem Oberteil steht in Großbuchstaben "Germany", darunter sind die olympischen Ringe abgedruckt. Seine Trainingshose ziert eine kleine Deutschlandflagge.
Eine Gruppe Kinder und Jugendliche joggt um ihn herum. Abduljabbar - breitschultrig, durchtrainiert, die Seiten seiner schwarzen Haare perfekt rasiert - ruft ihnen Anweisungen zu: Knie hoch, mit den Fäusten in die Luft boxen, Liegestütze machen. Danach brüllt er: "Habt ihr das verstanden?", und aus der Gruppe schallt es laut: "Ja!" zurück. Die Kinder trainieren heute mit dem Olympia-Boxer. Es ist eine zusammengewürfelte Truppe. Manche sind im Grundschulalter, laufen mit unkoordinierten Bewegungen die Runden mit. Andere - Teenager mit Bartwuchs und Boxkampferfahrung - führen jede Übung konzentriert und beflissen aus.