Franziska Pröll

Freie Journalistin, Berlin & anderswo

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An der Seite der Prostituierten

Marta hat den Absprung geschafft. Dank einer Gruppe von Ordensschwestern hat sie gelernt, dass es auch anders geht. „Die Schwestern haben mir gezeigt, dass ich für etwas anderes gemacht bin und etwas anderes machen kann, als Männer zu befriedigen."

Unter dem Namen „Red Tamar" (Netzwerk Tamar) arbeiten die Ordensschwestern seit 15 Jahren mit Mädchen und Frauen, die sich prostituieren. Tamar - so heißt es im Alten Testament - ist von ihrer eigenen Familie missbraucht und verkauft worden. Für Menschen wie Tamar wollen die Ordensschwestern da sein - genau an dem Ort, wo die Frauen sich verwundbar machen. In Bogotá ist das vor allem Santa Fe. Der zentral gelegene Stadtteil ist eines der größten Rotlichtviertel Kolumbiens. Wie eine Umfrage des Stadtrats von Bogotá im Jahr 2019 ergab, sind 23000 Frauen in der Hauptstadt als Sexarbeiterinnen tätig, ein Großteil in Santa Fe. Die Dunkelziffer ist hoch.

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