Harry Sachs hat sich getarnt: graue Cargohose, gelbe Warnweste, blauer
Helm. Es ist Mittwoch, der 16. September 2015, sieben Uhr morgens, als
der Künstler, der nun aussieht wie ein Bauarbeiter, einen Lastwagen
parkt. Auf der Ladefläche ist eine Arbeitsbühne befestigt. Mit dieser
fährt Sachs an der Fassade des elfstöckigen Gebäudes hinauf und hängt
ein Plakat auf. Die Aktion ist illegal, doch weder die Passanten noch
ein Sicherheitsmann schöpfen Verdacht, als sie auf dem Plakat lesen:
„Hier entstehen für Berlin Räume für Kunst, Kultur und Soziales.
Gefördert von Berlin, EU und der Bundesregierung.“ Nur Harry Sachs ist
nah genug, um zu erkennen, dass das „ö“ in „gefördert“ in Wirklichkeit
ein „o“ ist.
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