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Maria Hengstberger: Wissens-Regen für die Freiheit

Von außen wirkt der Garten in einer kleinen Gemeinde nahe St. Pölten beinahe unscheinbar. Fast übersieht man das kleine Tor, versteckt in einem Carport, das die sichtlich gut gelaunte Maria Hengstberger an diesem Freitagmorgen im Juli öffnet - begleitet von der schwanzwedelnden Schäferhündin Cindy: „Ich liebe die Tiere, und sie lieben mich“, erklärt sie zur Begrüßung. Ein paar Schritte weiter offenbart sich ein wahres Paradies: Kräuter, Feuerlilien, eine Sitznische. Komplettiert wird die grüne Oase von einem plätschernden Brunnen – „den hat mein Mann mir zum 80er gebaut“, erzählt die Gastgeberin.

Ihr 80. Geburtstag ist auch Anlass für dieses Treffen. Das Plätschern im Hintergrund könnte kaum symbolhafter dafür sein, was die Jubilarin in den nächsten zwei Stunden über ihr Leben erzählen wird. 55 Jahre Lebenserfahrung trennen die beiden Gesprächspartnerinnen, dennoch ist man bald beim Du („In Afrika sagen wir nur ,you'). Schnell wird klar: Maria Hengstberger hat nicht nur vieles zu erzählen, sie hat etwas zu sagen. Mit 80 Jahren denkt sie nicht daran, sich zurückzuziehen. „Ich habe mein Ziel noch nicht ganz erreicht". Dabei hat diese Frau, die am 2. August 1941 in den Wirren des Zweiten Weltkrieges zur Welt kam, so vieles geleistet, dass man den Eindruck bekommt, all die Stationen können sich in einem Erwachsenenleben gar nicht ausgehen. Tatsächlich hat Maria Hengstberger zwei Karrieren hingelegt: als Gynäkologin und als Entwicklungshelferin.


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