In diesem Trümmerfeld des Lebensentwurfs fangen Love A aus Trier auf, was sich nicht einkriegen kann. Nachdem Ende 2011 »Eigentlich« erschien, setzen sie ihre Tradition in puncto Songanzahl und Füllwort-Titel fort: Die 13 Songs auf »Irgendwie« erkämpfen sich ihren Platz im so dicht besiedelten Punkrock und schlagen dabei immer direkt ins Gemüt.
Eingängig und verzweifelt und dabei so freimütig, dass man Sänger Jörkks Zeilen wie »Viel zu wenig Du in meinem Jetzt und Hier« (»Nutzlos Glücklich«) im Hinterkopf speichern möchte. Weit von Festlegung entfernt erstreckt sich ein düsteres Meer der Bedeutungen, die alle einen Grundtonus anstimmen: Das Leben kann ein ziemlicher Arsch sein. Treffsicher landen Ohrwurm-Hits wie »Entweder« und »Valentinstag«, bei dem auch Jan von Turbostaat einige Zeilen übernimmt. Getriebensein kann eben auch Segen sein – zumindest für den Hörer.
In drei Worten: Getrieben / Tradition / Füllwort
Marc Oliver Braun
Düsseldorf
Critique
Love A »Irgendwie« Review
Getriebensein ist eine Qual. Türmen sich doch zwischen all den Jobs, die sich nicht lohnen, mehr Fragezeichen auf, als der Verstand je beantworten kann.