Frederick John Philip Gibson ist ein sogenanntes , er wurde buchstäblich in den britischen Adel hineingeboren. Das macht ihn weder zu einem schlechten noch einem guten Künstler. Dass er aber überhaupt einer werden konnte, dazu noch ein dermaßen erfolgreicher, hat damit in jedem Fall zu tun. Gibson hat eine langjährige, professionelle musikalische Ausbildung genossen. Und obendrein wohnt seine Familie in direkter Nachbarschaft zu einem gewissen Brian Eno.
Der Ambient-Don nahm Gibson im Teenager-Alter unter seine Fittiche und brachte ihm bei der gemeinsamen Arbeit an zwei Kollaborationsalben mit Karl Hyde ein paar Kniffe bei. Eine Teilnahme an der Red Bull Music Academy später begann Gibson ab dem Jahr 2014, sich als Songwriter für die obere Popstar-Riege zu verdingen. Mit großem Erfolg: Unter anderem schrieb er zwölf der 15 Stücke auf Ed Sheerans Album No.6 Collaborations Project.
Die guten Verbindungen in die Musikindustrie werden ihm geholfen haben, das Talent lässt sich ihm jedoch nicht absprechen. Gibson weiß, was ein erfolgreicher Popsong braucht. Von den Tantiemen solcher Blockbuster-Produktionen ließe sich gut leben, doch war er darauf nicht angewiesen und wollte mehr. Das Mixtape Gang auf dem Label Relentless mit dem MC Headie One - sowie einer Reihe hochrangiger Kollaborationsgäste, ein Leitmotiv in seiner Arbeit - sollte in dieser Hinsicht wohl den Startschuss für seine Solokarriere markieren.
Doch erschien Gang Anfang April 2020 in den rasenden Stillstand hinein. Statt im Pandemiestrudel unterzugehen, gelang es Gibson, die Gemengelage für sich zu nutzen. Nur einen Monat nach Gang veröffentlichte er im Selbstvertrieb die EP Actual Life als Fred again.., auf der er ein vorab etabliertes Schema bediente, dem er bis heute treu bleibt und das einen Wiedererkennungswert garantiert.